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Fußball FCM presst sich zum Sieg

Der 1. FC Magdeburg hat die SpVgg Unterhaching beim 3:0 (2:0) über weite Strecken der Spielzeit dominiert. Ein Schlüssel war das Pressing.

Von Manuel Holscher 25.11.2019, 00:01

Magdeburg l Maik Franz war außer sich. Nach einer umstrittenen Entscheidung von Schiedsrichter Max Burda hielt es den Sportchef des 1. FC Magdeburg am Sonnabend beim 3:0 nicht mehr auf seinem Sitz. Wutentbrannt rannte Franz an die Seitenlinie, musste von Linienrichter Henry Müller zunächst beruhigt und schließlich ermahnt werden.

Diese Szene in der 17. Minute beim 3:0-Sieg des FCM gegen die SpVgg Unterhaching war sinnbildlich für den Einsatz, für das Engagement, mit dem nicht nur Franz, sondern die gesamte Mannschaft zu Werke ging. Der Club spielte gegen die Bayern ein sehr konsequentes Pressing, heißt, die Mannschaft störte den Gegner früh, provozierte somit bereits im Spielaufbau einige Fehler.

Die Hachinger, zuvor gemeinsam mit dem FCM die beste Defensive der Liga, ließen sich von diesem konsequenten Vorgehen beeindrucken, sie spielten ungewohnt passiv. Bei einem dieser Fehler der Gäste im Spielaufbau war Rico Prei-ßinger zur Stelle, eroberte den Ball und traf zur Führung (3.).

Das schnelle 1:0 spielte den Magdeburgern in die Karten. „Wir wussten, dass Haching viel Risiko beim Spiel von hinten heraus geht. Sie haben uns zu einigen Chancen eingeladen“, sagte Innenverteidiger Tobias Müller. „Im Gegensatz zu vielen vergangenen Partien haben wir die Chancen diesmal genutzt.“

Müller selbst war es, der die Führung nach einem Eckball von Sören Bertram und einer Kopfballverlängerung von Christian Beck ausbaute (34.). Im ersten Augenblick sah es so aus, dass der Kopfball von Beck auch so über die Linie geflogen wäre – doch Müller ging auf Nummer sicher. Diese Konsequenz war übrigens ganz im Sinne von Beck. Denn: „Wir haben einstudierte Laufwege. Der Ball wäre möglicherweise auch nicht reingegangen, deshalb war es richtig, dass Tobias ihn verwandelt hat.“

Der FCM ließ nach dem beruhigenden Vorsprung den Ball gut laufen, setzte aber trotzdem immer wieder nach, wenn der Gegner im Vorwärtsgang war. „Ich bin zufrieden, wir haben verdient gewonnen. Durch den Mut, gegen einen fußballerisch so gute Mannschaft wie Haching früh anzulaufen und ganz hoch zu pressen, haben wir richtig Druck machen können“, lobte FCM-Trainer Stefan Krämer.

Entschieden war die Partie dann mit dem dritten Treffer kurz nach dem Seitenwechsel, als Dominik Ernst zwar zweimal an Hachings Keeper Nico Mantl scheiterte, Tarek Chahed im Stile eines klassischen Mittelstürmers aber genau richtig stand und auf 3:0 erhöhte (47.). „Der Zeitpunkt der Treffer war für uns richtig wertvoll“, meinte Müller.

Und es bewahrheitete sich eine These, die Krämer seit Wochen immer wieder anführte: „Wir haben es, anders als in den vergangenen Wochen, geschafft, in Führung zu gehen. Und gerade in der 3. Liga gewinnen häufig die Teams, die auch in Führung gehen.“

Der Grund liegt auf der Hand: Nach dem Rückstand musste Unterhaching mehr riskieren, dem FCM boten sich Räume und Lücken, die die Mannschaft zu nutzen wusste. Angetrieben vom starken Jürgen Gjasula in der Zentrale und den wuseligen Außenverteidigern Dominik Ernst auf rechts und Leon Bell Bell auf links hatte der Club über 90 Minuten mehr Spielanteile. Und wegen des konsequenten Pressings kam Haching nur selten in die Situation, überhaupt Angriffe zu starten.

Bei aller Freude über den Heimsieg war dem FCM aber auch bewusst, dass ihm in dieser Saison nach guten Leistungen bisher immer die Konstanz gefehlt hat. „Wir haben es in dieser Saison noch nicht geschafft, zweimal in Folge zu gewinnen. Das müssen wir leider feststellen“, sagte Krämer. Aber: „Ich bin davon überzeugt, dass es der Mannschaft bis Weihnachten noch mal einen richtigen Schub geben würde, wenn wir auch in Großaspach gewinnen sollten.“

Kapitän Christian Beck ging sogar noch einen Schritt weiter: „Ich bin mir sicher, dass wir in Großaspach gewinnen werden, wenn wir dort genau so spielen wie jetzt gegen Unterhaching.“

Ein weiterer Sieg würde sicherlich auch Sportchef Maik Franz freuen, der das Spielgeschehen auf seinem Platz dann etwas ruhiger verfolgen könnte.

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