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Fußball FCM sucht Ausweg aus der Krise

Klub-Legende Joachim Streich fordert bei einer weiteren FCM-Niederlage gegen Chemnitz personelle Konsequenzen.

12.02.2020, 10:42

Magdeburg (dpa) l Claus-Dieter Wollitz ist krisenerprobt. Doch die sportlich prekäre Situation beim Fußball-Drittligisten 1. FC Magdeburg und die Unruhe im Umfeld des Clubs stellen selbst den erfahrenen Trainer vor eine große Herausforderung. Aus den ersten drei Spielen nach der Winterpause wurde lediglich ein Punkt geholt, die Abstiegsplätze sind nur noch drei Zähler entfernt.

Wollitz und sein Team stehen vor dem Ostduell am Samstag (14.00 Uhr) mit dem Chemnitzer FC gewaltig unter Druck. "In unserer Situation müssen in so einem Spiel Überzeugung, Leidenschaft und Wille von Sekunde eins an zu erkennen sein. Nach der letzten Partie gegen Meppen werden wir eine positive Reaktion zeigen", erklärte Wollitz gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Sollte das Spiel gegen die Sachsen allerdings verloren werden, fordert FCM-Legende Joachim Streich "sehr schnell Konsequenzen" auf der Führungsebene des Clubs. "Die Verantwortlichen müssen sich dann zusammensetzen und beraten, ob man in dieser Konstellation weiter zusammenarbeitet", sagte Streich im MDR.

Er kritisierte vor allem Sportdirektor Maik Franz für dessen Personalpolitik. "Für die Zusammenstellung des Kaders ist die sportliche Leitung verantwortlich. Und dafür muss ich auch meinen Kopf hinhalten. Maik Franz ist dafür mitverantwortlich gewesen und dieser Kritik muss er sich auch stellen", betonte Streich, dass es im Fall des anhaltenden Misserfolgs nicht unüblich sei, dass "irgendwann mal eine Veränderung kommen muss".

Für mehr Ruhe und sichere Jobs helfen dem einstigen Europapokalsieger kurzfristig nur drei Punkte gegen Chemnitz. Bisher ist es Wollitz allerdings noch nicht gelungen, das Sieger-Gen auf seine Mannschaft zu übertragen. Zwei Heimniederlagen gegen Zwickau sowie Meppen und dazwischen ein Unentschieden in Mannheim – der 54 Jahre alte Fußballlehrer wartet noch auf seinen ersten Erfolg mit den Magdeburgern. "Wir hatten uns mehr Punkte als Ausbeute erwartet. Die Schwierigkeit lag und liegt darin, dass wir aus den ersten beiden Partien nur einen Punkt geholt haben, damit war der Druck im dritten Spiel gegen Meppen noch größer", erklärte Wollitz.

Der Trainer, der in der Winterpause als Nachfolger für den bei den Fans beliebten Stefan Krämer verpflichtet wurde, zweifelt trotz des Fehlstarts nicht an der Qualität des Kaders. Vielmehr stört sich Wollitz an der schlechten Körpersprache seiner Schützlinge. "Sobald etwas Negatives passiert, vernachlässigen wir die Organisation und die Kommunikation, weil sich jeder Spieler nur mit sich selbst beschäftigt", sagte Wollitz. Diese Einschätzung teilt auch Streich: "Die Spieler wirken irgendwie gehemmt und nicht frei. Nicht nur die Beine spielen Fußball, sondern auch der Kopf." 

Die Angst und die Unzufriedenheit haben sich in Magdeburg schon längst auf die Tribünen übertragen. Nach dem 0:2 gegen Meppen ertönte ein gellendes Pfeifkonzert. "Pfiffe wie nach dem Spiel, die dann aufgrund der nicht erbrachten Leistung deutlich zu hören waren, sind nachvollziehbar und mehr als gerechtfertigt", sagte Wollitz. "Während des Spiels habe ich das nicht wahrgenommen. Aber Fakt ist, dass wir nur als Mannschaft dafür sorgen können, dass es auf den Rängen wieder positive Energien gibt."

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