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Fussball FCM-Trainer sieht Pause als Chance

Beim 1. FC Magdeburg ist es aufgrund der Corona-Krise ruhig geworden. Doch auch für diese Zeit hat Claus-Dieter Wollitz einige Ideen.

Von Manuel Holscher 19.03.2020, 00:01

Magdeburg/Potsdam l Für Claus-Dieter Wollitz verlaufen die Tage momentan ganz anders, als er sich das noch vor wenigen Wochen gedacht hätte. Schließlich steht der Trainer des 1. FC Magdeburg nicht auf dem Platz hinter der MDCC-Arena, um sein Team zu coachen. Wegen der Corona-Krise ist Wollitz im „Home-Office“ in seinem Wohnort Potsdam.Hier tüftelt der 54-Jährige an den Plänen, wie er die Drittligapause bis zum 30. April bestmöglich nutzten kann.

Wollitz sieht diese Pause als Chance. Denn: „Es gibt keine Ausreden mehr, die Fakten werden auf den Tisch gelegt. Jeder, der zuletzt kritisiert wurde, kann zeigen, dass ihm unrecht getan wurde.“

Für die kommenden Wochen hat Wollitz mehrere Schwerpunkte im Blick. „Es geht um Einstellung, Struktur und Disziplin. Wir wollen das Miteinander in der Mannschaft stärken“, sagt er. „Außerdem steht das Thema Stabilität ganz oben auf der Liste.“ Denn besonders an der Stabilität muss der FCM arbeiten, schließlich präsentierte sich das Team in der Rückrunde wie schon zu Saisonbeginn sehr wechselhaft, ließ guten Spielen häufig eine schlechte Leistung folgen.

Wollitz hat aus den vergangenen Ergebnissen seine Lehren gezogen und gibt zu: „Im Nachgang hätte ich in Duisburg nicht so viele personelle Veränderungen vornehmen sollen. Das war nicht richtig.“ Denn dadurch verlor die Mannschaft im letzten Spiel vor der Corona-Pause die Sicherheit, die das 6:2 zuvor gegen Jena hätte bringen sollen.

Das Duisburg-Spiel beschäftigte Wollitz noch lange. Denn auch taktisch brachte die Umstellung vom 3-5-2 auf ein 4-4-2 die Mannschaft aus der Balance. „Ich bin kein Schönredner. Der Mannschaft hat in dieser Partie der Mut gefehlt. Wir waren nicht so stabil wie erhofft, haben uns durch kleine Fehler aus dem Konzept bringen lassen“, gibt sich der Trainer selbstkritisch.

An den genannten Themen will Wollitz so schnell wie möglich arbeiten. Die Rückkehr auf den Trainingsplatz ist für den 30. März geplant – sollte es gesundheitlich keine Bedenken geben.

Sobald der Coach wieder mit der gesamten Mannschaft arbeiten darf, soll dann auch ein klarer roter Faden sichtbar sein. Heißt: „Es geht um einfaches Spiel, um Grundtugenden, um die Basics.“ Dazu zählt neben einer guten Zweikampfführung, sicherem Passspiel, einer stabilen Defensive auch eine klare Ausrichtung. Denn genau daran mangelte es zuletzt. Mittelfeldspieler Björn Rother sagte nach die Partie in Duisburg: „Dort hatte ich nicht immer das Gefühl, dass wir eine Sprache sprechen. Einer wollte flanken, ein anderer flach spielen. Da waren wir nicht auf derselben Wellenlänge.“

In der Pause soll die Mannschaft jetzt körperlich und mental in die Verfassung gebracht werden, um sich im Mai besser zu präsentieren, als das in dieser Saison bisher oft der Fall war. Gerade offensiv gibt es nach nur 37 Treffern in 27 Spielen noch viel Luft nach oben. „Es geht um Prozesse. Jetzt haben wir die Chance, die Sicherheit zu bekommen, die wir gerade dringend benötigen“, sagt Wollitz. „Die Mannschaft muss endlich eine Überzeugung verinnerlichen, die sie in dieser Saison bisher nicht konstant auf das Feld bringen konnte.“

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