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Fußball Großer Traum für FCM greifbar

Der 1. FC Magdeburg hat die Tür zur 2. Bundesliga ganz weit aufgemacht.

Von Manuel Holscher 16.04.2018, 01:01

Magdeburg l Nach dem 2:1 (0:0) beim SV Wehen Wiesbaden kann sich der FCM seinen großen Aufstiegstraum, sollte das Nachholspiel in Jena gewonnen werden,  bereits am kommenden Sonnabend erfüllen.

Nach dem 2:1 in Wiesbaden riefen die 3000 mitgereisten FCM-Fans lautstark nach Trainer Jens Härtel. Dieser folgte der Aufforderung und feierte noch mal alleine mit dem Club-Anhang.

Diese Szene macht deutlich, wie wichtig der Erfolg beim direkten Konkurrenten war und wie nah der FCM mittlerweile vor dem Aufstieg steht. Härtel geht nur ganz selten in die Fankurve. „Diese Momente gehören der Mannschaft“, sagte er mal in der vergangenen Saison. Nur zu besonderen Anlässen wie dem letzten Heimspiel gegen Lotte im vergangenen Sommer feiert der Trainer selbst mit. Oder eben, wenn ein historischer Erfolg für den Club in der Luft liegt.

Durch das 2:1 scheint der Aufstieg in die 2. Bundesliga nur eine Frage der Zeit zu sein. Nach dem 0:0 des Karlsruher SC gestern Nachmittag könnte es schon am kommenden Sonnabend gegen Fortuna Köln soweit sein, wenn der FCM morgen in Jena gewinnt.

Direkt nach dem Abpfiff in Wiesbaden ballte Härtel die Faust, sprang in die Luft und umarmte Geschäftsführer Mario Kallnik. Es waren Szenen wie bei einem Aufstieg. Die Mannschaft machte sich nach dem Schlusspfiff geschlossen auf den Weg in Richtung Fans und zelebrierte einen „Mega-Diver“. „Es war ein Mentalitätssieg. Wir wollten es unbedingt“, sagte der seit Wochen überragende Tobias Schwede, der mit seinem Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 einen großen Anteil am Erfolg hatte. „Wir denken jetzt direkt an Jena und wollen auch dort die drei Punkte holen. Wir kommen unserem Ziel immer näher. Wir sind aber noch nicht durch“, betonte der gebürtige Bremer.

Torjäger Christian Beck, der sein Team per Kopf in Führung brachte, rechnete unterdessen bereits. „Wir wollen in Jena nachlegen, um es danach frühzeitig klarzumachen“, sagte er, dessen Stimme nach dem Abpfiff hörbar angeschlagen war. „Das liegt daran, dass wir uns nach dem Spiel extrem gefreut haben. Ich bin überglücklich, dass wir die Punkte geholt haben.“

Wie viel Spaß Beck auf dem Platz hatte, wurde zwischenzeitlich deutlich, als er, trotz der intensiven Schlussphase, immer wieder ein Lächeln im Gesicht hatte. „Ich habe die Jungs gepusht. Das ist zusammen mit Marius Sowislo meine Aufgabe. Wir sind nicht nur elf Leute, sondern 25 starke Personen. Ich denke, dass man das wieder gesehen hat. Es ist aber auch wichtig, dass man trotzdem noch eine gewisse Lockerheit hat“, betonte der Vize-Kapitän, der die Binde anstelle von Sowislo trug, der zunächst auf der Bank saß.

Marcel Costly, der die Flanke auf Beck schlug, schwärmte ebenfalls vom Teamgeist. „Wir haben eine super Truppe. Jeder kämpft für den anderen“, betonte er. „Wir haben den Traum und wollen ihn alle zusammen wahrmachen.“

Auch wenn die Ziellinie, der Zweitliga-Aufstieg, zum Greifen nah ist, wollte Härtel noch nichts von einer Vorentscheidung oder Gedanken an die 2. Liga wissen. „Es fühlt sich noch nicht nach 2. Bundesliga an. Wir haben gesagt, dass wir einen großen Schritt gehen wollen, und den haben wir gemacht. Es gibt aber noch ein paar Stolpersteine, die es zu umschiffen gilt“, sagte er. „Wir bleiben auf dem Gaspedal, es gibt keinen Grund, jetzt irgendwas zu feiern. Wir genießen den Moment, die Jungs haben es sich auch verdient, mit unseren Fans zu feiern. Klar ist aber auch, dass der letzte Schritt immer der schwerste ist.“

Am Sonnabend galt Härtels ganze Aufmerksamkeit bereits der Nachholpartie am Dienstag (19 Uhr) beim FC Carl Zeiss Jena. Zusammen mit Spielanalyst Kevin Waliczek stand die Vorbereitung auf dem Programm. Freie Tage wird es wegen der Englischen Woche ebenfalls nicht geben. Der Coach verfolgte das 3:2 von Jena gegen Aalen vor dem Fernseher. Für den kommenden Gegner geht es tabellarisch um nichts mehr, der Aufsteiger hat die Klasse schon gesichert.

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