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Fußball Härtel hat beim FCM die Qual der Wahl

Die Partie des 1. FC Magdeburg in Aue bereitet FCM-Trainer Jens Härtel Kopfschmerzen. „Schuld“ daran sind seine eigenen Spieler.

Von Manuel Holscher 11.08.2018, 01:01

Magdeburg l Lautstark griff FCM-Trainer Jens Härtel am Donnerstagnachmittag immer wieder ins Training ein, stoppte und erklärte. Taktikübungen standen auf dem Programm. Die Spieler nahmen sich das Engagement des Coaches zum Vorbild und redeten viel miteinander, gaben Kommandos. Nach der Einheit lobte Härtel die Kommunikation auf dem Rasen, die er zwischenzeitlich beim Auftakt gegen den FC St. Pauli noch vermisst hatte.

Er nahm aber auch Innenverteidiger Steffen Schäfer zur Seite, sprach minutenlang und gestenreich mit ihm. „Es ging darum, dass er in der Defensive konsequent zur Sache geht. Auf der anderen Seite muss er sich zeigen und anspielbar sein. Das gilt aber auch für alle anderen Spieler bei uns. Wir wollen mutig Fußball spielen, ohne es zu übertreiben“, so Härtel.

Schäfer dürfte trotz der kritischen Worte des Trainers gute Chancen haben, am Sonntag (15.30 Uhr) in Aue von Beginn an aufzulaufen. Auch wenn der FCM in der vergangenen Saison meistens im 3-4-3-System gespielt hat und damit auch sehr erfolgreich war, könnte sich Härtel im Ostderby wieder für eine Viererkette entscheiden. „Wir müssen variabel sein, um auf den Gegner reagieren zu können“, betont er. „Wenn wir gegen drei Spitzen spielen, dann wäre es nicht sinnvoll, mit einer Dreierkette zu spielen.“ Viel deutet deshalb auf eine 4-2-3-1-Grundordnung mit einem kompakten Zentrum hin.

Welche Akteure von Beginn an auflaufen und wer überhaupt nach Aue mitfahren darf, ist unterdessen noch unklar. Härtel hat die freie Auswahl, alle 25 Spieler des Kaders sind einsatzbereit.

Für den Trainer ist das natürlich eine Situation, wie er sie sich besser kaum wünschen kann. Trotzdem bringt sie auch Kopfschmerzpotenzial mit sich. Wie gegen St. Pauli wird er auch für die Aue-Partie gleich sieben Spieler aus dem Kader streichen müssen. Zuletzt traf es Mario Seidel, Joel Abu Hanna, Manfred Osei Kwadwo, Charles Elie Laprevotte, Tarek Chahed, Philipp Harant und Mergim Berisha.

Gerade für Berisha, mit 750 000 Euro Marktwert der teuerste Spieler im FCM-Kader, war die Nicht-Nominierung ein Schlag. Härtel ist aber ein Verfechter des Leistungsprinzips. Trainingseindrücke haben für ihn einen besonderen Stellenwert bei der Bewertung eines Spielers. So kamen hochveranlagte Techniker wie Andreas Ludwig und Gerrit Müller in der Vergangenheit nicht über die Reservistenrolle hinaus. „Andere waren zuletzt etwas besser als Mergim. Wir müssen mit dem Jungen intern noch mal sprechen. Er deutet im Training mit tollen Aktionen immer wieder an, was er kann. Dann gibt es aber auch Phasen, in denen er abtaucht“, sagt der Coach. „Mergim ist sicherlich nicht mit der Situation zufrieden, wir sind es auch nicht.“

Diese Worte machen deutlich, dass es keine große Überraschung wäre, wenn es Berisha erneut nicht in den Kader schafft. Vielmehr wird Härtel größtenteils der Startelf vertrauen, die es gegen St. Pauli in vielen Ansätzen gut gemacht hat.

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