1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. 1. FC Magdeburg
  6. >
  7. Ignjovski drängt in die FCM-Startelf

Fußball Ignjovski drängt in die FCM-Startelf

Im Kampf um den Klassenerhalt könnte der 1. FC Magdeburg gegen Fürth mit Aleksandar Ignjovski einen Trumpf ausspielen.

Von Manuel Holscher 26.04.2019, 01:01

Magdeburg l Hin und wieder streicht sich Aleksandar Ignjovski noch mit der linken Hand über den rechten Ellenbogen. Lange Narben erinnern ihn an die schwere Verletzung, die er sich Mitte November 2018 zuzog und die ihn bis März 2019 außer Gefecht setzte.

Schmerzen hat er mittlerweile aber nicht mehr, die Gedanken an die Verletzungen kommen nur kurz hoch, wenn er sich um die obligatorische Nachversorgung kümmert. „Ich mache täglich Dehnübungen, damit die Bänder nicht verkürzen. Das ist aber nur Prophylaxe“, sagt er.

Auf dem Rasen hat Ignjovski zuletzt beim 0:1 in Regensburg nach seiner Einwechselung in der zweiten Hälfte gezeigt, dass er auf dem Weg zurück zur alten Stärke ist. Auf der rechten Defensivseite brachte der 28-Jährige viel Dynamik ins Spiel, überzeugte durch Zug nach vorne und Zweikampfstärke. In 45 Minuten schoss er einmal auf das gegnerische Tor, bereitete zudem einen Torschuss vor. 67 Prozent seiner Pässe kamen beim Mitspieler an. „Ich habe wie immer versucht, mein Bestes zu geben. Ich konnte einige Akzente nach vorne setzen“, sagt Ignjovski.

Dieses Spiel könnte der Durchbruch für ihn gewesen sein. Es wäre ein Durchbruch mit Verzögerung. Beim 1:1 in Dresden feierte er Mitte März zunächst ein Kurz-Comeback nach seiner Verletzungspause. FCM-Trainer Michael Oenning lobte Ignjovski danach fast schon überschwänglich, dass der Spieler eine Bereicherung war. In der folgenden Partie gegen Heidenheim (0:0) saß der gebürtige Serbe dann aber 90 Minuten auf der Bank. Beim 2:1 in Hamburg kam er auf fast 30 Minuten, um beim 0:1 gegen Darmstadt erneut 90 Minuten auf der Bank zu sitzen.

Ignjovski will sich aber trotz der durchwachsenen Bilanz nicht beschweren. „Ich habe mit dem Trainer auch nicht darüber gesprochen. Es gibt momentan wichtigere Dinge als meine Einsatzzeiten. Wir wollen den Klassenerhalt schaffen“, betont er.

Trotzdem freut er sich aber natürlich, zuletzt wieder mehr Anteile auf dem Rasen gehabt zu haben. Nach seiner Leistung in Regensburg drängt er im Heimspiel morgen (13 Uhr) gegen Greuther Fürth in die Startelf. Ein Vorteil ist seine Flexibilität. Ob Rechts- oder Linksverteidiger, im rechten, linken oder zentralen Mittelfeld – Ignjovski kann fast überall spielen. „Mir ist relativ egal, wo ich spiele. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft funktionieren. Wenn ich spiele, bin ich voll dabei – egal, ob ich in der Startelf stehe oder zunächst auf der Bank sitze“, erzählt er.

Oenning hat Ignjovski für die anstehende Fürth-Partie auf jeden Fall auf dem Zettel. Die Teileinsätze in den vergangenen Wochen sieht der Coach ähnlich wie bei Christian Beck eher als Heranführung und nicht als Bestrafung für schwache Leistungen. An den Qualitäten von Ignjovski gebe es keine Zweifel. „Aleksandar ist von seiner ganzen Art und Weise ein sehr wichtiger Spieler“, so Oenning. „Er ist zweikampfstark, setzt aber auch Impulse. Ich bin sehr zufrieden mit seiner Entwicklung, wir brauchen ihn unbedingt.“

Neben seiner Flexibilität bringt Ignjovski auch jede Menge Erfahrung mit, die dem FCM im Kampf um den Klassenerhalt helfen kann. Schließlich spielte er in der Ersten Bundesliga bereits für Werder Bremen, Eintracht Frankfurt und den SC Freiburg. „Wir haben nicht mehr so viel Zeit. Wir dürfen nach einem Sieg oder einer Niederlage nicht zu viel jubeln oder weinen. Wichtig ist, dass wir immer das nächste Spiel im Blick haben, ohne dabei nervös zu werden“, betont er.

Dass Ignjovski Abstiegskampf kann, hat er in Frankfurt bewiesen, als er sich mit der Eintracht in der Relegation vor dem Abstieg rettete. „In Freiburg ging es auch mal um den Klassenerhalt, auch wenn wir uns damals recht früh befreit haben“, sagt er. Im Kampf gegen den Abstieg sei eine starke Psyche gefragt. „Wir dürfen nicht an das denken, was wir nicht wollen“, sagt er mit Blick auf Aussagen von Spielern in vergleichbaren Situationen, die betonen, nicht absteigen zu wollen. „Uns muss klar sein, was wir wollen – und das ist der Klassenerhalt.“

Aleksandar Ignjovski will vorangehen, ist bereit, den Kampf bis zum letzten Spiel anzunehmen. „Wir müssen als Mannschaft weiter zusammenstehen. Jeder muss in den letzten Saisonwochen jeden Tag an seine Grenze gehen“, fordert er.

Mehr Infos und Videos zum FCM gibt es hier.