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Fußball Rückendeckung beim FCM mit Verzögerung

Lutz Petermann, Vorsitzender des Aufsichtsrates des 1. FC Magdeburg, und Präsident Peter Fechner nahmen Stellung zu harten Fan-Kritik.

Von Manuel Holscher 16.03.2020, 00:01

Magdeburg l Es waren harte Worte, die die aktive Fanszene des 1. FC Magdeburg in einer Stellungnahme am vergangenen Mittwoch vor allem in Richtung Sportchef Maik Franz veröffentlichte. Vor allem die Transferpolitik und die Trainerentlassungen der vergangenen zwei Jahre wurden ihm vorgehalten. „Insbesondere Maik Franz gibt in seiner Position als sportlicher Leiter, sowohl in der Vergangenheit als auch aktuell, eine unprofessionelle und unglückliche Figur ab“, heißt es, er sei „fachlich überfordert“. Ihr Fazit: „Wir entziehen Maik Franz das Vertrauen und fordern seine sofortige Freistellung!“

Am Sonntag äußerte sich Lutz Petermann, Vorsitzender des FCM-Aufsichtsrates, zum Fan-Statement. Bezogen auf die geforderte Freistellung von Franz betont er: „Wir werden jetzt keinen Wechsel in der sportlichen Leitung vornehmen. Dafür gibt es keine Veranlassung. Ich kann nicht erkennen, wem damit geholfen wäre.“

Der Vorsitzende sagt aber auch: „Unsere sportliche Situation ist für uns alle, für den Aufsichtsrat, für das Präsidium und für die sportliche Leitung nicht zufriedenstellend. Es gibt definitiv Verbesserungsbedarf, gerade auch im Bereich der Kommunikation.“

Was er meint: Der Aufsichtsrat war mit einigen Äußerungen von Kallnik und Franz nicht zufrieden. „Da geht es beispielsweise um das Statement auf der Homepage und im Stadion direkt nach dem Zwickau-Spiel, das besagte, so schnell wie möglich in die 2. Bundesliga zurückkehren zu wollen. Das war unglücklich platziert.“

Am Donnerstag findet eine Aufsichtsrats-Sitzung statt, bei der über die sportliche Situation gesprochen werden soll. „Dabei soll es auch um die Spieler- und Trainerauswahl der vergangenen Jahre gehen“, betont Petermann.

Kommunikativen Verbesserungsbedarf gibt es aber offensichtlich auch in den Gremien selbst. Schließlich schwiegen Aufsichtsrat und Präsidium nach der Fan-Kritik mehrere Tage. Eine öffentliche Rückendeckung für die Verantwortlichen gab es zunächst nicht. „Ich halte nichts davon, ohne internen Austausch auf öffentliche Äußerungen zu reagieren“, sagt Petermann.

Klar ist aber auch: Nach Volksstimme-Informationen gibt es innerhalb des Vereins schon länger den Wunsch nach einer verbesserten internen Kommunikation, nach häufigerem Austausch. Das gilt für alle Bereiche – den Aufsichtsrat, das Präsidium sowie den Dialog mit der sportlichen Leitung. „Wir müssen zur engen Zusammenarbeit zurückkehren, die uns immer ausgezeichnet hat“, sagt Petermann dazu.

Apropos Kommunikation: Am Sonnabend trafen sich Lutz Petermann und FCM-Präsident Peter Fechner drei Stunden mit Vertretern von Block U. Dabei ging es auch um das öffentliche Statement der Anhänger. „Es war ein sehr konstruktives Gespräch. Wir haben aber auch klargestellt, dass wir die Wortwahl der Fan-Stellungnahme unglücklich fanden“, sagt Petermann. Am Donnerstag hatte auch Matthias Niedung, Fan-Vertreter im Aufsichtsrat, beim MDR gesagt, dass er Art und Stil der Stellungnahme nicht angebracht fand. „Uns ist aber auch klar, dass die Fans nur die Absicht hatten, aufzurütteln“, zeigt FCM-Präsident Peter Fechner Verständnis.

Um zukünftig solche öffentlichen Debatten zu vermeiden, wollen sich die Gremien in Zukunft regelmäßig mit Block-U-Vertretern treffen. „Wir wollen uns austauschen, miteinander diskutieren. Das Treffen am Sonnabend hat auch ganz klar gezeigt, dass die Fans ihren Beitrag dazu leisten wollen, um unbedingt den Abstieg in die Regionalliga zu verhindern. Sie haben ihre vollste Unterstützung zugesagt“, betont Fechner.

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