1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. 1. FC Magdeburg
  6. >
  7. Stotterstart wird beim FCM zur Tradition

EIL

FußballStotterstart wird beim FCM zur Tradition

Der Saisonstart ging für den 1. FC Magdeburg völlig daneben. Es ist aber nicht das erste Mal, dass der FCM-Motor nur schwer in Gang kommt.

Von Manuel Holscher 23.07.2019, 01:01

Magdeburg l Bei Christian Beck kamen nach dem 2:4 gegen Braunschweig sofort Erinnerungen hoch. Eine Niederlage zum Saisonauftakt. Wieder einmal. Zum vierten Mal in Serie. „Wir sind schon sehr oft schlecht in die Saison gestartet, das war selbst im Aufstiegsjahr so“, sagte der FCM-Kapitän.

Tatsächlich hat der FCM seit 2016 immer das erste Saisonspiel verloren – teilweise sogar deutlich. Auch in der Saison 2017/18 kassierte der Club ein 1:4 bei Sonnenhof Großaspach – am Ende stieg das Team aber mit 85 Punkten in die 2. Bundesliga auf. Doch warum hat der FCM gerade zu Saisonbeginn immer Probleme? Es gibt mehrere Gründe:

Wie Ex-Trainer Jens Härtel hatte auch der jetzige Coach Stefan Krämer in der Vorbereitung viele Läufe auf dem Plan, um die körperlichen Grundlagen für die lange Saison zu legen. Schon Härtel betonte früher: „Die Fitness kann am Saisonende ein entscheidender Vorteil sein. Der Nachteil ist, dass die Jungs anfangs noch schwere Beine haben." Der Plan ging häufig auf, vor allem in der Aufstiegssaison. Da holte das Team aus den letzten zehn Saisonspielen fast perfekte 28  Punkte. Auch der drittligaerfahrene Krämer argumentierte trotz seines ansonsten ballorientieren Trainings ähnlich. Er strich in der Vorbereitung sogar einzelne Einheiten wegen der hohen Belastung.

Auch wenn gegen Braunschweig mit Jürgen Gjasula, Mario Kvesic und Sören Bertram nur drei Neuzugänge in der Startelf waren, hat der FCM einen großen personellen Umbruch hinter sich. Der gesamte Kader muss sich erst finden. „Es war klar, dass im ersten Spiel nicht alles perfekt laufen wird", sagt Gjasula. „Wir haben aber genug Qualität im Kader, um die Fehler abzustellen. Wir müssen als Mannschaft zusammenwachsen, dann werden wir auch unsere Punkte holen."

Stefan Krämer ist erst seit Mitte Juni FCM-Coach. Er hat eine klare Fußball-Idee, die aggressives Gegenpressing, schnelles Umschalten, aber auch viel Ballbesitz mit Struktur vorsieht. Dass die Mannschaft die Vorstellungen des Trainers gegen Braunschweig noch nicht auf den Platz gebracht hat, steht außer Frage. Dass sie dies aber nach wenigen Wochen in einer neuen Zusammenstellung auch nicht sofort perfekt beherrschen kann, ist auch nicht sonderlich überraschend. „Das geht alles nicht sofort von heute auf morgen, die Mannschaft braucht etwas Zeit", betont Krämer. Auch FCM-Sportchef Maik Franz sagte vor dem Saisonstart: „Eine weitere Woche Vorbereitung hätte uns noch gutgetan."

Viele Fans wünschen sich nach dem Abstieg die direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga. Doch Franz stapelte vor dem Saisonstart nicht zufällig tief, als er von 45 Punkten als erstem Ziel sprach: „Wir wissen, wie gefährlich die 3. Liga für Zweitliga-Absteiger sein kann. Wir wollen deshalb so schnell wie möglich den Klassenerhalt erreichen, um danach über neue Ziele reden zu können.“

Hier geht's zu unserem FCM-Blog.