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Fußball Trennungen mit Nebengeräuschen beim FCM

Wie Mario Kallnik, Geschäftsführer des 1. FC Magdeburg, auf die Kritik scheidender Spieler reagiert.

Von Anne Toss 08.06.2019, 01:01

Magdeburg l Nils Butzen, Dennis Erdmann und nun auch Nico Hammann. Gleich drei scheidende Spieler des 1. FC Magdeburg haben zuletzt meist über die sozialen Netzwerke ihrem Unmut Luft gemacht. Unmut über den Umgang mit ihnen. „Hätte ich diese Wertschätzung früher erfahren“, meinte etwa Butzen. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich unbedingt gehalten werden sollte“, reklamierte Erdmann. Und Hammann schrieb, dass er lange auf ein Zeichen gewartet habe – das aber ausgeblieben sei.

FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik verfolgt die daraus resultierenden Diskussionen und Spekulationen im Netz. Und stellt klar: „Es gibt beim FCM einen festen Prozess. Die Spieler werden frühzeitig darüber informiert, wie und ob es mit ihnen weitergeht, damit sie Planungssicherheit haben. Ich selbst schätze das offene und ehrliche Wort. Und ich meine, dass dies der fairste Weg im Umgang miteinander ist.“

Eines weiß Kallnik aber auch: Was der Verein als faire Kommunikation wahrnimmt, muss auf der anderen Seite nicht zwingend auch so ankommen. „Ich komme in so einem Gespräch ja nicht drumherum, irgendwann den Satz zu sagen, dass wir nicht mehr mit dem Spieler planen. Und sobald das erfolgt, ist derjenige natürlich erst einmal platt.“ Ein Gespräch, zwei Wahrnehmungen.

Hinzu kommt: Jeder Einzelfall gestaltet sich anders. Während Nils Butzen und Dennis Erdmann Angebote des FCM abgelehnt hatten, stellte sich die Situation bei Nico Hammann spezieller dar. Er befand sich tatsächlich in der Schwebe. Kallnik räumt das auch ein. „Bei ihm kann ich die Kritik daher auch am ehesten nachvollziehen“, sagt der Geschäftsführer. Der FCM sondierte, ob es Alternativen auf Hammanns Position gibt, holte die Meinung vom neuen Trainer Stefan Krämer ein. „Ein Spieler kann in so einer Situation eins und eins zusammenzählen. Daher hat Nico sich einen neuen Verein gesucht, um Klarheit zu haben. Wir hatten ihm bis dato kein Angebot unterbreitet“, berichtet Kallnik.

Dem FCM-Boss ist es deshalb umso mehr ein Anliegen, dass auch Hammann, der am letzten Spieltag ja nicht verabschiedet wurde, noch die Wertschätzung des Vereins und der Fans erfährt. „Denn seine Verdienste für den Club sind groß“, sagt Kallnik. Er hat bereits Kontakt zu dem 31-Jährigen aufgenommen.

Dass scheidende Spieler ihrem Unmut in den sozialen Medien Luft machen, will Mario Kallnik im Grunde gar nicht überbewerten. Sie zeigen auf gewisse Weise aber auch die Kommunikations-Zwickmühle, in der ein Verein als Arbeitgeber steckt. Der kann und darf über Gespräche und innere Vorgänge nicht öffentlich reden. Und dass Fans so den Äußerungen der Spieler vielleicht leichter Glauben schenken, lässt sich kaum verhindern. Mario Kallnik weiß damit umzugehen: „Wir haben uns in den vergangenen Jahren schon von Spielern getrennt, die mich eine Woche später angerufen haben und sagten, sie hätten das alles gar nicht so gemeint.“

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