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Fußball Warum sich Wollitz beim FCM schwertat

Ex-Trainer Claus-Dieter Wollitz hatte beim 1. FC Magdeburg einen schwierigen Start und erreichte nur zwei Siege.

Von Manuel Holscher 12.06.2020, 01:01

Magdeburg l Am Ende ging alles ganz schnell. Der 1. FC Magdeburg verkündete am Mittwochabend die Trennung von Trainer Claus-Dieter Wollitz und gab mit Thomas Hoßmang den neuen Interimstrainer bekannt. Bereits am Donnerstag war Wollitz nicht mehr bei der Mannschaft.

Damit endete ein kurzes Gastspiel, das aus mehreren Gründen glücklos und mit nur zehn Punkten aus elf Spielen auch erfolglos verlief. Dass es für Wollitz beim FCM schwer werden würde, deutete sich bereits kurz nach seiner Verpflichtung Ende Dezember an. Schließlich war Vorgänger Stefan Krämer bei den Fans und Teilen der Mannschaft sehr beliebt, die Umstände der Entlassung nicht unumstritten.

Wollitz hatte deshalb von Beginn an einen schweren Stand und konnte nicht auf Verständnis oder eine Eingewöhnungszeit hoffen.

Geholfen hätten da wahrscheinlich nur schnelle Erfolge. Und hier ist ein ganz entscheidender Knackpunkt zu finden. In der ersten Partie unter Wollitz dominierte das Team nämlich den FSV Zwickau, hätte zur Halbzeit drei oder vier Tore schießen müssen. Doch es kam anders: Am Ende stand ein unglückliches 1:2. Letztendlich feierte die Mannschaft unter Wollitz nur zwei Siege – 6:2 gegen Jena und 1:0 in Würzburg. Zu wenig für die im Winter ambitionierten Ansprüche, in der Tabelle noch mal oben angreifen zu wollen.

Durch die fehlenden Siege ging es für den Club dann sogar in die entgegengesetzte Richtung in den Tabellenkeller. Nach der Corona-Pause zeigte sich noch deutlicher als zu Beginn, dass die Mannschaft mit Wollitz, der Trainer aber auch mit einigen Spielern offenbar fremdelt. „Claus-Dieter Wollitz ist es nicht gelungen, die Mannschaft hinter sich zu bekommen“, sagt auch FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik.

Die Spiele gegen Uerdingen (1:1) und Rostock (1:3) haben dann gezeigt, dass dieser Riss nicht mehr zu kitten ist. „Wir werden nur erfolgreich sein, wenn jeder Einzelne seine Interessen im Sinne des Teams zurücksteckt“, sagte Wollitz und ließ tief blicken, wie es um den Teamgeist steht. Der FCM sah sich zum Handeln gezwungen, zu groß waren die Probleme und die Gefahr des Absturzes in die Regionalliga.

Doch auch Wollitz hat in den vergangenen Monaten Fehler gemacht. Seine Idee, Offensivfußball spielen zu lassen, wollte er unbedingt auf das Team übertragen. Es fehlte aber die klare Linie, ein klares System, auf das sich die Spieler einstellen können. Unnötigerweise rotierte der Coach – wie nach dem 6:2 gegen Jena. Die Mannschaft war in Duisburg (0:1) nicht wiederzuerkennen.

Wollitz stellte bereits kurz nach seiner Ankunft einige Missstände fest, er hätte diese aber Schritt für Schritt angehen müssen. Möglicherweise wollte er zu viel auf einmal mit einer Mannschaft, die seinen Ideen nicht richtig folgen konnte oder wollte.

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