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Tradition Zehnte Blechbuden-Fete

Das Blechbudenfest von Wilhelmshall im Huy hat beinahe Kultstatus erreicht.

Von Ramona Adelsberger 04.01.2016, 00:01

Wilhelmshall l Auch im neuen Jahr wird es wieder ein Blechbudenfest geben, sind sich die Organisatoren aus Wilhelmshall einig. Und alle Mitstreiter haben schon wieder Ideen für das nächste Fest im Kopf.

Seit nunmehr neun Jahren, immer im September, wird es im sonst so beschaulichen Wilhelmshall richtig laut. Das Wald- und Wiesenfest an der kleinen Blechbude zieht hunderte Menschen an und hat sich zu einer festen Tradition entwickelt. Als Volltreffer hat sich die jüngste Idee erwiesen, das ohnehin schon kultige Fest mit einem Theaterstück zu krönen.

Seit zwei Jahren konnten die Gäste nun auf einer der Blechbude gegenüberliegenden Waldwiese die „wirklich wahre Geschichte von Räuber Daneil“ erleben. Mit den passenden Zwischentönen der Jagdhornbläser aus Eilenstedt ist so ein echter Leckerbissen entstanden. Seither scheint es zum Fest an der Blechbude immer noch voller zu sein.

Zum zweiten Mal in Folge war Hans-Georg Wesarg in die Rolle des Räubers Daneil geschlüpft und amüsierte sich nun beim Auswertungstreffen gemeinsam mit den anwesenden Mitstreitern über das eigene Treiben auf der Waldwiese. Möglich wurde dies durch eine Videoaufzeichnung, die das gesamte Geschehen auf der Bühne festgehalten hatte.

Ersonnen wurden das Theaterstück und seine Fortsetzung durch Arwed Bode und Wilfried Helmecke, denen die Geschichte um den Räuber Daneil sogar in perfekten Reimen gelungen ist. Auch der zweite Teil, der in der heutigen Zeit spielt und die unschönen Angewohnheiten einiger Zeitgenossen aufs Korn nimmt, kam beim Publikum gut an und sorgte nun auch im Nachgang für viel Gelächter.Hier hatte Wesarg alias Daneil seinen Auftritt im geblümten Nachthemd von „Wolke Sieben“ aus und würzte das Geschehen mit seinen Kommentaren.

Als Partnerin von Hans-Georg Wesarg wurde mit Lisa Merten aus Vogelsdorf die perfekte Susanne gefunden. Um die Technik auf der Waldbühne kümmerte sich Achim Schmidt, so dass jedes Wort der Darsteller bestens bei den Gästen ankam. Schmidt ist der Onkel von Lisa und sorgt in Vogelsdorf beim Marientheater ebenfalls für den richtigen Ton.

Als Dankeschön und Anerkennung für seinen Einsatz an der Blechbude übergibt an diesem Abend der Hauptorganisator des Blechbudenfestes, Werner Gringmuth, eine Spende von 100 Euro an den Techniker, der für die kommende Saison einige Mikrospots ersetzen muss.

Auch Gringmuth genoss den Rückblick auf das Fest 2015 und zeigte sich zufrieden. Lediglich das Wetter hätte besser sein können. Allerdings sei die Tatsache, dass kaum einer der Gäste das Geschehen an der Blechbude wegen der Regenschauer vorzeitig verlassen habe, ein gutes Zeichen.

Neben den Erinnerungen und der Freude über die gelungenen Darbietungen gebe es schon Pläne für das Jubiläumsfest 2016, verriet Werner Gringmuth. Zum vergangenen Fest hatte er zwar kurzzeitig über das Aufhören nachgedacht, doch der Erfolg und die Gemeinschaft des Blechbudenteams hätten ihn umgestimmt. „Auf jeden Fall werden die Anhaltiner Musikanten aus Raguhn wieder mit dabei sein“, sagt Gringmuth. Diese sorgen für beste Stimmung und einige der Gäste kämen hauptsächlich ihretwegen. Für Werner Gringmuth selbst ist der Auftritt der Alphörner immer ein ganz besonderer Genuss.

Für das Theaterstück zum Jubiläum, ohne das wohl keines der künftigen Blechbudenfeste mehr auskommen wird, hat sich Arwed Bode bereits viele Gedanken gemacht. „Das erste Stück ist bereits fast fertig“, verriet er schmunzelnd. Mittlerweile habe er sich ein Diktiergerät angeschafft, das er immer bei sich trage, um seine Ideen sofort festhalten zu können. Über den konkreten Inhalt der neuen Stücke allerdings wollte Bode nicht viel verraten. Das sollte doch eine Überraschung bleiben.

Allerdings könne er sich gut vorstellen, dass sich klassische Märchenfiguren der Gebrüder Grimm, wie zum Beispiel das Rotkäppchen, in den Huywald verirren könnten. Und möglicherweise werden sie dann dem Räuber Daneil begegnen, denn dieser gehöre nun mal in den Huy.

Die Macher des Blechbudentheaters, wie sie sich selbst nennen, haben auf jeden Fall bekräftigt, beim kommenden Fest wieder mit dabei zu sein.