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Fußball Showdown um Löw-Vertrag: DFB setzt auf Kompromiss

04.02.2010, 05:04

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Magdeburg PZS: MD Prio: höchste Priorität IssueDate: 03.02.2010 23:00:00
Frankfurt/Main (dpa). Showdown in der DFB-Zentrale: Vier Monate vor Beginn der Weltmeisterschaft will der Deutsche Fußball-Bund endlich Nägel mit Köpfen und die Vertragsverlängerung mit Bundestrainer Joachim Löw bis 2012 perfekt machen.

Einen Tag nach Löws 50. Geburtstag sollen bei einer außerordentlichen Präsidiumssitzung heute die Kompetenzstreitigkeiten um die U-21-Auswahl zwischen dem Bundestrainer und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff auf der einen Seite sowie Sportdirektor Matthias Sammer auf der anderen Seite ausgeräumt werden.

DFB-Präsident Theo Zwanziger räumt der Personalie Löw höchste Priorität ein. "Jeder weiß, dass ich mit dem Bundestrainer verlängern und dies auch beschleunigen will", kündigte Zwanziger im Vorfeld der Sitzung in Frankfurt/Main an. Allerdings dürfte es auch dem DFB-Boss nicht leichtfallen, Sammer von einer Umkehr in seinen Forderungen nach mehr Einfluss auf die U 21 zu überzeugen. Denn der Sportdirektor hält nichts vom Alleinvertretungsanspruch des Bundestrainers in Sachen U 21, die seit Herbst 2009 von Löws Vertrautem Rainer Adrion trainiert wird.

"Jeder, der sich ein bisschen auskennt, weiß, dass die U 21 grundsätzlich parallel zur A-Mannschaft spielt. Wie soll das denn in der Praxis möglich sein, dass man diesen Weg auch ein Stück weit mit begleitet?", hatte Sammer wenige Tage vor dem brisanten Treffen erklärt und damit neues Öl ins Feuer gegossen.

Der Vorschlag des DFB könnte so aussehen, dass Löw in der U 21 bei der Trainerbesetzung, Spielphilosophie und Spielerabstellung für die Nationalmannschaft die Entscheidungen fällt, aber nicht die alleinige Verantwortung trägt.

Mit der Hinausschiebung seiner Vertragsverlängerung hatte Löw dem DFB zuletzt deutlich gemacht, wie wichtig ihm das Thema U 21 ist.

"Das Amt des Bundestrainers erfüllt mich mit wahnsinniger Freude. Es macht mir unheimlich Spaß und ich mache es mit großer Motivation. Aber ich denke, dass man diesem Amt auch nicht zu viel Bedeutung beimessen muss", sagte Löw.