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Unihockey, 1. Bundesliga: Red Devils Wernigerode – SG BAT Berlin 7:6 n.V. (2:3, 3:1, 1:2, 1:0) Herzschlag-Krimi endet mit Sieg der Teufel in der Verlängerung

24.11.2010, 04:18

Die Red Devils haben sich mit der SG BA Tempelhof Berlin einen offenen Schlagabtausch geliefert, der mit dem 7:6-Sieg in der Verlängerung für die Hausherren endete. Knapp 250 Zuschauer erlebten eine hochklassige und stimmungsvolle Bundesligapartie, die in einem Herzschlag-Krimi gipfelte.

Wernigerode (mvo/fbo). Spannender hätte man wohl ein Drehbuch nicht schreiben können, so zumindest das Fazit vieler Spieler und Zuschauer nach dem nervenaufreibenden Heimspiel der Red Devils gegen Tempelhof Berlin am Sonntag. Die Zuschauer erlebten eine temporeiche Partie mit alle Facetten des Floorballsports: 13 Tore, unzählige Zeitstrafen, eine Rote Karte und einen finalen Showdown in der Verlängerung. Am Ende waren die teuflischen Fans und Anhänger genauso schweißgebadet wie die Spieler, die über 69 Minuten aufopferungsvoll kämpften und letztlich zwei Punkte verbuchen konnten.

Harte und temporeiche Spitzenbegegnung

Das Spiel wurde von beiden Mannschaften von der ersten Sekunde an hart und temporeich geführt. Bereits in der dritten Minute durften die Fans der Red Devils das erste Mal jubeln: Verteidiger Christoph Weidemann traf aus der Distanz. Binnen weniger Minuten kippten die Berliner die Partie und führten ihrerseits mit 2:1. Zwar glichen die "Teuflischen" dank eines schönen Rückhandhebers von Ramon Ibold postwendend zum 2:2 aus, doch die BAT-Boys legten erneut nach. Mit einem Eintorrückstand ging es in die erste Drittelpause.

Im zweiten Drittel waren keine vier Minuten gespielt, als der nächste Ball im Berliner Netz zappelte: Juha-Pekka Kuittinen glich zum 3:3 aus. Knapp acht Minuten später ließ Raiko Krüger die 4:3-Führung folgen. Nach dem erneuten Ausgleich versenkte Martin Schaberich zwei Minuten vor Ende des Abschnittes den Ball zur 5:4-Führung im Berliner Gehäuse.

Bereits zu diesem Zeitpunkt des Spiels war sich jeder bewusst, dass das letzte Drittel turbulent werden würde: Die Stimmung war aufgeheizt, das Spielgeschehen war an Dramatik kaum zu überbieten und die verhängten Strafen gaben der Partie zusätzliche Würze.

Doch der Siedepunkt war noch nicht erreicht. In der sechsten Minute nach Wiederanpfiff glichen die Berliner zum 5:5 aus, doch erneut traf der überragende Juha-Pekka Kuittinen für die Red Devils zum 6:5. Knapp dreieinhalb Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit vollstreckten die Gäste noch einmal zum Unentschieden. Zwar waren in der Schlussphase auf beiden Seiten noch einige hochkarätige Chancen vorhanden, doch beim Stand von 6:6 und jeweils einem Punkt auf der Habenseite ging es in die anschließende Verlängerung um den möglichen Zusatzpunkt.

In Unterzahl in die Verlängerung

Da Martin Schaberich aufgrund einer kurz vor Spielende verhängten Strafe die Strafbank drückte und diese nach Ablauf der regulären Spielzeit kurzzeitig verließ, verhängte das Schiedsrichtergespann eine weitere Zweiminutenstrafe gegen ihn. Damit starteten die Red Devils in Unterzahl mit nur vier Spielern in die maximal zehnminütige Verlängerung. Die Berliner rannten entschlossen auf das Tor von Devils-Schlussmann Gary Blume, doch die Defensive war entschlossen, keinen Gegentreffer zuzulassen. Nachdem die Red Devils wieder komplett auf dem Feld agierten, beging ein Berliner Spieler direkt vor den Augen des Schiedsrichters eine Tätlichkeit gegen Christoph Weidemann, der darauf hin eine Rote Karte sah und das Spielfeld und die Halle verlassen musste.

Im nachfolgenden Überzahlspiel versenkte Devils-Kapitän Raiko Krüger den Ball genau 92 Sekunden vor Ablauf der Verlängerung zum entscheidenden 7:6-Sieg im Berliner Tor. Dank des goldenen Tores sicherten sich die Red Devils nicht nur den Sieg, sondern auch zwei wichtige Punkte, die aktuell den vierten Tabellenrang bedeuten.

Nach dem Siegtreffer und dem damit verbundenen Ende dieser Partie lagen sich die Spieler der Red Devils erschöpft, aber auch glücklich in den Armen. Anschließend feierte die Mannschaft gemeinsam mit den Fans den grandiosen Ausgang.

Zum Feiern bleibt nur wenig Zeit, denn bereits am Sonntag (16 Uhr) wartet der nächste schwere Gegner: Im Pokal-Achtelfinale empfangen die Harzer Unihockey-Cracks den amtierenden Deutschen Meister und aktuellen Tabellenführer vom UHC Sparkasse Weißenfels.

Torfolge: 1:0 Christoph Weidemann (02:02), 1:1 Vesa Mussalo (07:48), 1:2 Henk Nass (09:01), 2:2 Ramon Ibold (11:21), 2:3 Helge Heitmann (11:43), 3:3 Juha-Pekka Kuittinen (23:46), 4:3 Raiko Krüger (31:36), 4:4 Henk Nass (35:43), 5:4 Martin Schaberich (38:01), 5:5 Vesa Mussalo (45:59), 6:5 Juha-Pekka Kuittinen (52:52), Vesa Mussalo 6:6 (56:34), 7:6 Raiko Krüger (68:28);

Strafen: Henk Nass (SG BAT, 2 min.), Vesa Mussalo (SG BAT, 2 min), Niels Hauser (SG BAT, 2 min), Jan Kratochvil (SG BAT, 2 min), Vesa Mussalo (SG BAT, , 5 min), Patrick Rohlmann (Red Devils, 2 min), Marek Brincil (SG BAT, 5 min), Juha-Pekka Kuittinen (Red Devils, 2 min), Tommy Löwenberg (Red Devils, 2 min), Löwenberg (Devils, 2 min), Martin Schaberich (Devils, 2 min), Schaberich (Devils, 2 min), Mussalo (SG BAT, Rot), Marvin Buß (SG BAT, 5 min);

Schiedsrichter: Exner/Radünz (Leipzig); Zuschauer: 246.