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Staatsanwaltschaft: Kein Kannibalismus bei geschändeter Leiche

19.04.2013, 10:21

Magdeburg/Sülzetal-Stemmern - Bei der verkohlten Leiche aus dem Bördekreis, der ein Stück Fleisch aus dem Oberschenkel geschnitten wurde, gehen die Ermittler nicht von Kannibalismus aus. "Dafür gibt es keinen Hinweis", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Magdeburg, Silvia Niemann, am Freitag in Magdeburg. Das etwa kotelettgroße Stück Fleisch sei nach dem Tod des 55 Jahre alten Mannes mit einem spitzen Gegenstand herausgetrennt worden. Tierfraß könne ausgeschlossen werden. Von dem Fleisch und vom Tatwerkzeug fehlten bisher jede Spur, auch ein Leichenspürhund hätte sie nicht gefunden. Außerdem seien keine Blutspuren am Fundort der Leiche entdeckt worden. Ermittelt werde wegen Störung der Totenruhe.

Der 55-Jährige war am vergangenen Wochenende von einem Nachbarn neben einer Feuerschale entdeckt worden, auf der man Holz verbrennen kann. Fest steht, dass der Mann aus dem Sülzetaler Ortsteil Stemmern, bereits tot war, als er in die Feuerstelle fiel und an einigen Körperstellen wie dem Gesicht verbrannte. Ein Fremdverschulden am Tod des Mannes schließt die Polizei aus. Die genauen Umstände des Todes sollen weitere Gewebeuntersuchungen in der Rechtsmedizin klären, wie eine Sprecherin der Polizei mitteilte. Es könne aber noch bis zu zwei Wochen dauern, ehe Ergebnisse vorlägen. Die Beamten erhofften sich von Befragungen im Haus des Toten und im Ort weitere Hinweise.