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Wechselgerüchte in der F1 - Webber verplappert sich

25.08.2013, 13:56
nach Ansicht von Mark Webber ist alles geregelt. Foto: Nicolas Bouvy
nach Ansicht von Mark Webber ist alles geregelt. Foto: Nicolas Bouvy EPA

Spa-Francorchamps - Mit ein paar Worten hat Mark Webber vor dem Großen Preis von Belgien Landsmann Daniel Ricciardo praktisch Grünes Licht für seine Nachfolge bei Red Bull gegeben.

"Ich denke, die Entscheidung ist gefallen. Ich denke, wir alle wissen, wer es ist und ich bin glücklich mit dieser Entscheidung. Es ist gut für ihn und gut für Australien", sagte Formel-1-Pilot Webber dem australischen Sender Channel 10 nach Angaben des "Sydney Morning Herald".

Aber ist es wirklich so? Die Verantwortlichen des Weltmeister-Rennstalls waren beim Wiedersehen nach der Sommerpause inständig und stets bemüht, nichts zu bestätigen. Was auch dazu führte, dass die irrwitzigen Spekulationen der sommerlichen Wechselbörse nicht mal vor Michael Schumacher haltmachten.

Die britische Zeitung "Mirror" fühlte sich vor dem Start in die zweite Saisonhälfte berufen, den siebenmaligen Weltmeister als möglichen Kandidaten für das freie Cockpit neben Sebastian Vettel ins Spiel zu bringen. Doch der winkte umgehend ab. "Michael genießt sein Leben, genauso wie er es jetzt führt", sagte seine Managerin Sabine Kehm der Nachrichtenagentur dpa und versicherte: Schumacher gehöre nicht zu den Kandidaten.

Zumindest das wäre geklärt. Ansonsten geht die sogenannte "silly season" in die Verlängerung - Ende offen, ungeachtet des vermeintlichen Webber-Verplapperers. In zwei Wochen kommt der Große Preis von Italien. Es könnte zum Personal-Wochenende werden, wohlgemerkt: Es könnte.

Teamchef Christian Horner stellte zumindest in Aussicht, dass die Frage bei Red Bull bis dann geklärt sein könnte - oder halt nur öffentlich gemacht. Und was wäre für Rivale Ferrari schon besser, als beim Heimrennen im königlichen Park von Monza die Antwort auf die Spekulationen um den Platz neben Fernando Alonso zu geben?!

Im Mittelpunkt aller Spekulationen bleibt Kimi Räikkönen. Mittlerweile gesellt sich aber auch noch Jenson Button hinzu. Zwei Ex-Weltmeister, zwei Siegfahrer, zwei Titelkandidaten, wenn es das Auto hergibt. Mit in der Verlosung ist aber auch Nico Hülkenberg, 26 Jahre alt und ehemaliger GP2-Champion. Auch sein Name wurde des Öfteren schon im Zusammenhang mit der möglichen Nachfolge von Felipe Massa bei der Scuderia gehandelt.

Und die Hauptbeteiligten lassen alle Gerüchte weiter köcheln. "Nichts ist fix bis jetzt", betonte Horner entgegen der späteren Webber-Aussage. Von gescheiterten Verhandlungen mit Räikkönen wollte er am Rande des ersten Saisonrennens nach der Sommerpause nichts wissen. Und auf Ricciardo von Toro Rosso wollte sich Horner auch nicht festlegen lassen. Bei Räikkönen klang die Lagebeschreibung so: "Es wird viel geredet. Ich habe irgendwo gelesen, dass ich zu McLaren gehen würde, dann ist es Ferrari und dann gibt es Lotus." Für das Team aus Enstone fährt er derzeit.

Button betonte zwar unmissverständlich, dass er bei McLaren bleiben will, das Team hat die Option aber auf den 33 Jahre alten Champion von 2009 noch nicht gezogen. Er räumte ein: "Ein Ferrari-Sitz ist für jeden Fahrer in der Formel 1 eine große Gelegenheit." Hoffentlich bekomme jemand den Platz, der es verdiene. Manch einer würde ihn wohl auch ihm gönnen.

Es müsse doch Interessanteres geben, als die andauernden Spekulationen, befand Ferrari-Fahrer Massa. Während Webbers Weggang seit einiger Zeit feststeht - der Australier wechselt zu Porsche ins Langstreckenprogramm -, ist die Zukunft des Brasilianers offen. Er will, aber will ihn auch Ferrari weiterhin?

"Es werden Gespräche geführt mit verschiedenen Teams", versicherte der Deutsche Hülkenberg, es sei aber noch nichts sicher für die Zukunft. Er würde zu diesem Zeitpunkt niemanden ausschließen, auch seinen aktuellen, finanziell schwer angeschlagenen Arbeitgeber Sauber nicht. Solange das Nichtausschlussverfahren auch aus verhandlungstaktischen Gründen bei praktisch allen der Fall ist, wird es noch ein bisschen verrückt bleiben in der Formel 1. Ruheständler Schumacher dürfte auch das ein bisschen genießen.