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Petkovic vor Fed-Cup-Rückkehr: "Gut aufgestellt"

06.02.2014, 09:27
Andrea Petkovic bestreitet das erste Einzel. Foto: Peter Hudec
Andrea Petkovic bestreitet das erste Einzel. Foto: Peter Hudec EPA

Bratislava - Auch ohne die verletzte Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki geht Fed-Cup-Rückkehrerin Andrea Petkovic optimistisch in das schwere Viertelfinale in der Slowakei.

"Jedes Match steht auf der Kippe, in jedem Match stehen die Chancen fifty-fifty. Es wird am Ende auch auf die Tagesform ankommen", sagt die 26-Jährige aus Darmstadt in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. Petkovic ist als Einzelspielerin neben Angelique Kerber gesetzt und sagt: "Insgesamt denke ich, dass wir gut aufgestellt sind."

Sie klingen verschnupft am Telefon. Sind Sie etwa ausgerechnet vor Ihrer Fed-Cup-Rückkehr krank?

Andrea Petkovic: Ach, das ist nichts Schlimmes, nur ein kleiner Schnupfen. Mir geht es super. Ich bin körperlich fit und in guter Form. Ich fühle mich sehr gut und habe in den letzten drei Tagen auch gut trainiert. Körperlich und mental geht es mir gut.


Beim WTA-Turnier in Paris standen Sie zuletzt im Viertelfinale und sind dann nur knapp an Alizé Cornet gescheitert. Waren Sie mit Ihrem Auftritt trotz der Niederlage insgesamt zufrieden?

Petkovic: Ich habe in Paris sehr gut gespielt. Auch im Viertelfinale habe ich phasenweise bis zum 5:1 im ersten Satz mein bestes Tennis gespielt. Insgesamt hat mir das Turnier gezeigt, dass ich wieder auf einem guten Weg bin. Das Match gegen Cornet war so nervig, ich habe die ganze Nacht danach kein Auge zugetan, weil ich noch so sauer war.


Das enttäuschende Erstrunden-Aus bei den Australian Open haben Sie aber mittlerweile verdaut?

Petkovic: Es war vielleicht noch enttäuschender, als es sonst eine Niederlage sowieso ist. Ich habe vorher wirklich gut gespielt, und daher hat mich das dann schon noch ein paar Tage beschäftigt. Aber im großen Bild war es kein Riesenausrutscher, weil ich weiß, dass ich auf einem guten Weg bin.


Erstmals seit zwei Jahren spielen Sie wieder für Deutschland im Fed Cup. Was überwiegt: Vorfreude, Aufregung, Anspannung?

Petkovic: Alles drei. Auf jeden Fall ist eine gewisse Angespanntheit bei uns allen da. Nicht im negativen Sinne. Einfach Aufregung und Vorfreude, aber auch Nervosität, weil sich ein unheimlich schweres Los am Ende als eines der schwierigsten Lose überhaupt entpuppt hat. Jedes Match steht auf der Kippe, in jedem Match stehen die Chancen fifty-fifty. Es wird am Ende auch auf die Tagesform ankommen.


Noch vor den Australian Open galt Deutschland als leichter Favorit. Dann hat Dominika Cibulkova das Finale erreicht, und Sabine Lisicki musste wegen Schulterproblemen absagen.

Petkovic: Wir waren vielleicht leicht favorisiert in der öffentlichen Wahrnehmung. Danach hat sich das ganz schnell auf fünfzig zu fünfzig zurückentwickelt. Cibulkova wird mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein hierherkommen. Sie wird fest daran glauben, dass sie eine Angie (Kerber), die in den Top Ten steht, schlagen kann. Das macht alles noch mal spannender und für uns schwieriger. Aber insgesamt denke ich, dass wir gut aufgestellt sind für diese Aufgabe.


Wie ist es für Sie persönlich? Vor zwei Jahren waren Sie im Viertelfinale nicht dabei, vor vier Jahren verloren Sie beide Einzel in Tschechien. Spukt das noch im Kopf rum?

Petkovic: Ich habe jetzt natürlich auch viel mehr Erfahrung als damals in Tschechien. Auch damit, auf einmal wieder im Fokus zu stehen. Ich konnte zuletzt so schön unter dem Radar spielen, mich entwickeln, mein Spiel ausbauen und alles langsam angehen lassen. Jetzt habe ich das Gefühl, dass langsam die Aufmerksamkeit wieder ein bisschen größer wird. Natürlich auch mit jedem Turnier, das ich besser und besser spiele. Das ist etwas, was ich schon mal durchlaufen habe und was ich kenne. Der Fed Cup ist mir unheimlich wichtig. Ich verspüre eine gewisse Anspannung, aber die brauche ich auch, um zu 1000 Prozent trainieren zu können und alles zu geben und dann auch hoffentlich mein bestes Tennis zeigen zu können.


Die deutschen Tennis-Damen könnten erstmals seit fast 20 Jahren ins Halbfinale einziehen. Hat man so etwas im Hinterkopf?

Petkovic: Nein, gar nicht. Woran wir eher denken ist, dass wir wissen, dass wir eine Chance haben, diesen Fed Cup irgendwann zu gewinnen. In letzter Zeit haben es die Lose nicht so gut mit uns gemeint. Wir hatten immer wieder Verletzungsprobleme im Team. Aber wir wissen, dass wir die Qualität und das Potenzial in der Mannschaft haben, das zu schaffen. Das ist auch der Antrieb, der uns immer wieder diese Niederlagen und dieses Auf und Ab vergessen machen lässt. Auch jetzt haben wir wieder das schwierigste Los. Aber wir sind gut drauf und hoffen, dass wir am Ende die Nase vorn haben werden.


ZUR PERSON: Andrea Petkovic wurde am 9. September 1987 in Tuzla/Bosnien geboren. Im Oktober 2011 stand sie auf Platz neun der Tennis-Weltrangliste. Die Einser-Abiturientin wurde während ihrer Karriere immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, das Jahr 2012 beendete sie auf Rang 143. Mittlerweile hat sich die Darmstädterin bis auf Position 36 zurückgekämpft. An diesem Wochenende steht sie erstmals seit fast zwei Jahren wieder im Fed-Cup-Team.