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Fahrbericht Mit dem C4 bringt Citroën neue Ideen in die Kompaktklasse

Kaum ein Segment ist so dicht besetzt wie die Golf-Klasse. Doch mit dem neuen C4 findet Citroën einen ganz eigenen Dreh: Mit vielen frischen Ideen und reichlich Auswahl bei den Antrieben wollen sich die Franzosen von der Konkurrenz absetzen.

17.02.2021, 03:04
Citroën S.A.
Citroën S.A. Citroën S.A.

Berlin (dpa-infocom) - Die Kompaktklasse ist zwar das größte und wichtigste Segment, doch zugleich das schwerste. Denn als wäre die Dominanz des VW Golf für die Konkurrenten nicht schon entmutigend genug, nagen seit Jahren auch noch die boomenden SUV an den Zulassungszahlen. Doch Citroën lässt sich davon nicht beirren.

Im Gegenteil: Wenn die Franzosen in diesen Tagen zu Preisen ab 23.940 Euro den neuen C4 in den Ring schicken, dann wollen sie mit viel Innovation und Auswahl bei den Antrieben nicht nur den Golf alt aussehen lassen. Als Mischung aus SUV und konventionellem Schrägheck mit Verbrenner oder E-Motor soll der C4 auch eine besonders breite Kundschaft ansprechen.

Auffallen um jeden Preis

Das Ergebnis dieser Strategie ist nicht zuletzt das auffällige Design: Unten herum bullig und rustikal wie ein Geländewagen, im Mittelteil schnittig und filigran wie ein Coupé. Ringsum sind Leuchten angebracht, deren markante Optik den C4 auch nachts unverwechselbar machen. Während andere Kompakte in der Masse verblassen, kann man den C4 damit auf keinen Fall übersehen.

Auch innen geht Citroën einen ganz eigenen Weg und richten den C4 ein wie ein Wohnzimmer: Besonders weiche und bequeme Sessel in der ersten Reihe und in der zweiten eine Bank, die an ein Sofa erinnert. Dazu gibt es neben eher kleinen digitalen Instrumenten und einem dafür umso größeren Touchscreen textile Zierelemente wie vom Sattler und eigenwillig geformte Lüfterdüsen, als müsse wirklich alles anders sein. Während einem im Golf schnell das Gähnen kommt, findet das Auge hier kaum Ruhe.

Viele Extras und moderne Technik

Ja, vorn sitzt man ausgesprochen bequem, es gibt viele praktische Ablagen und als pfiffiges Extra eine neuartige Schublade vor dem Beifahrer, in der sich ein Tablet-Computer befestigen lässt. Aber die Hinterbänkler müssen einen hohen Preis für die nützlichen Details bezahlen. Denn obwohl der C4 mit seinen 4,36 Metern Länge am oberen Ende des Segments rangiert und der Radstand 2,67 Meter misst, geht es im Fond vergleichsweise eng zu. Die Kopffreiheit ist eher bescheiden, und auch die Aussicht ist angesichts der schmalen Scheiben nicht eben berauschend. Immerhin liegt der Kofferraum mit einem Volumen von 380 Litern auf dem Niveau der Konkurrenz.

Abgesehen vom altmodischen Head-Up-Display mit einer ausklappbaren Plastikscheibe ist der C4 technisch ohne Tadel. Das gilt für die Ausstattung mit Assistenzsystemen von der automatischen Abstandsregelung bis zum Einpark-Roboter, und das gilt für die Auswahl der Antriebe. Denn Citroën will es bei den Motoren möglichst vielen recht machen und montiert dort Benziner, Diesel oder einen Elektromotor. Das einzige was dem C4 trotz seiner Nähe zum SUV fehlt, ist der Allradantrieb.

Drei Alternativen beim Antrieb

Bei den Verbrennern decken die Franzosen mit einem Vierzylinder-Diesel und einem Dreizylinder-Benziner in unterschiedlichen Leistungsstufen mittelfristig eine Bandbreite von 74 kW/100 PS bis 110 kW/150 PS ab. Los geht es aber erst einmal mit jeweils 96 kW/131 PS und bis zu 210 km/h Spitzengeschwindigkeit. Dabei kommt der mit Achtgang-Automatik ausgestattete Diesel auf einen Normverbrauch von 3,8 Litern (CO2-Ausstoß 100 g/km) und der gleich starke Benziner mit manueller oder automatischer Schaltung auf 4,8 Liter (108 g/km). Wer lieber Strom als Sprit zapft, bekommt für Preise von 34.640 Euro aufwärts eine 100 kW/136 PS starke E-Maschine im Bug und unter dem Boden einen Akku mit 50 kW/h. An einer öffentlichen Ladesäule bestenfalls in 30 Minuten zu 80 Prozent nachgefüllt und auf 150 km/h limitiert, kommt der optisch kaum zu unterscheidene e-C4 damit im WLTP-Zyklus bis zu 350 Kilometer weit.

Egal ob elektrisch oder konventionell - der Citroën bewahrt sich auch beim Fahren eine gewisse Exklusivität: Ganz im Geist der wogenden DS-Modelle kontert der Golf-Gegner die Präzision des deutschen Autobauers mit einer ausgesprochen komfortablen Abstimmung, rollt wie auf Samt und lässt so fast schon Oberklasse-Gefühle aufkommen.

Fazit: Es muss nicht immer Golf sein

Ein erfrischend anderes Design an der Nahtstelle der wichtigsten Segmente, ein ganz eigenes Ambiente, freie Wahl zwischen Sprit und Strom und ein konkurrenzlos komfortables Fahrgefühl - so beweist Citroën, dass es in der Kompaktklasse nicht immer der Golf sein muss.

Datenblatt: Citroën C4 BlueHDI 130

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke

© dpa-infocom, dpa:210129-99-221387/11

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