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Günstig, aber wertig Wie man beim Hausbau Kosten spart

Der Hausbau ist ein Traum vieler Menschen, aber ein wahnsinnig teurer. So mancher verspürt existenzielle Ängste beim Abschluss der hohen Kredite. Wo lässt sich bei Materialien, Grundriss und Lage sparen - ohne dass man dabei künftig vielleicht doch draufzahlt?

Von Katja Fischer, dpa 04.02.2019, 03:35

München (dpa/tmn) - Der Bau eines Hauses ist für die meisten Menschen die größte Investition in ihrem Leben. Oft wird das Gebäude am Ende viel teurer als ursprünglich gedacht. Dabei lassen sich die Kosten reduzieren, ohne Qualität und Komfort zu verringern.

Rat 1: Über die Stadtgrenze hinaus schauen

"Das Grundstück ist der größte Kostenfaktor", sagt Florian Becker vom Bauherren-Schutzbund. "Es verschlingt 25 Prozent der Kosten und mehr." Gerade die Lage entscheidet massiv über den Preis. Viele Bauherren seien auf bestimmte Lagen innerhalb der Städte fixiert, beobachtet Becker. "Dabei kann ein Grundstück, das nur 10 bis 15 Kilometer entfernt liegt, schon um 20 bis 30 Prozent günstiger sein."

Rat 2: Wohnfläche optimal ausnutzen

Bei der Wohnfläche kommt es beim Eigenheim nicht unbedingt nur auf die Größe an. Viel Platz, der nicht gut durchdacht ist oder nicht gut genutzt werden kann, schränkt sogar ein. "Mit einem intelligent auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Haus werden Sie auf lange Sicht glücklicher", rät Klaus-Jürgen Edelhäuser von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Und das spart Geld. "30 Quadratmeter weniger Wohnfläche können 60 000 und mehr Euro Kostenreduzierung entsprechen", erklärt Thomas Drexel, Architekturbuchautor aus Augsburg.

Rat 3: Günstig, aber nicht billig bauen

Qualität hat ihren Preis. Aber nicht im ganzen Haus muss es hochwertige Designerware sein. "Alles, was im Haus leicht austauschbar ist, kann zunächst in einem geringen oder mittleren Standard gekauft werden", rät Edelhäuser. "Bei fest mit dem Gebäude verbundenen Teilen wie Fenstern sollte man aber lieber gleich die höhere Qualität wählen."

Rat 4: Arbeitskosten gehen richtig ins Geld

Die größten Kosten beim Innenausbau verursachen nicht unbedingt die teuren Armaturen oder die hochwertige Küche. "Es sind die Arbeitskosten für Baufirmen und Handwerker", erklärt Drexel. Besonders aufwendige und knifflige Arbeiten treiben die Preise in die Höhe. Auch hier können Bauherren etwas tun: Wer sich vorher mit der Materie befasst und nicht so arbeitsintensive Aufträge vergibt, kann viel sparen. Auch Eigenleistungen verringern die Arbeitskosten.

Rat 5: Zweitrangige Projekte verschieben

"Manche Dinge lassen sich verschieben", sagt Becker. Zum Beispiel die Gestaltung der Außenflächen kann warten, bis sich die Finanzlage etwas entspannt hat. "Allerdings ist darauf zu achten, dass die Zugänge zum Haus für Bewohner und Besucher trotzdem sicher und einigermaßen komfortabel sind."

Rat 6: Vorausdenken

Auch wenn es etwas teurer wird: Investitionen, die das Haus zukunftssicher machen, darf man beim Neubau nicht scheuen. Später ziehen die Kinder aus, die Bewohner werden älter. Vielleicht wird dann die obere Etage des Hauses vermietet oder Räume müssen altersgerecht umgebaut werden. Dafür kann man schon beim Neubau Weichen stellen - sei es mit einer separaten Treppe zum Obergeschoss oder einem Badezimmer im Erdgeschoss. Das ist allemal günstiger, als später teuer umzubauen. "Man sollte keinesfalls auf Dinge verzichten, die sich später nur schwer nachrüsten lassen", so Edelhäuser.

Florian Becker ist Geschäftsführer des Bauherren-Schutzbundes in Berlin. Foto: Jet-Foto, Kranert/Bauherren-Schutzbund
Florian Becker ist Geschäftsführer des Bauherren-Schutzbundes in Berlin. Foto: Jet-Foto, Kranert/Bauherren-Schutzbund
Bauherren-Schutzbund
Thomas Drexel ist Autor von Architekturbüchern aus Augsburg. Foto: Dominik Drexel
Thomas Drexel ist Autor von Architekturbüchern aus Augsburg. Foto: Dominik Drexel
Dominik Drexel
Klaus-Jürgen Edelhäuser ist Vorstand der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Foto: Birgit Gleixner/Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Klaus-Jürgen Edelhäuser ist Vorstand der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Foto: Birgit Gleixner/Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Bayerische Ingenieurekammer-Bau