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Die Post ist da Tipps rund um Brief- und Paketkästen

Wer viel online bestellt, ist genervt von den Zustellern. Meist landen die Briefe und Pakete zur Abholung im Shop - oder bei Nachbarn. Die Lösung, zumindest teilweise: größere Briefkästen.

Von Katja Fischer, dpa 13.09.2019, 12:21

Berlin (dpa/tmn) - Wichtige Dokumente kommen verknittert aus dem Briefkasten, vielleicht sogar tropfnass - und Pakete, ja, das ist eine ganz eigene Geschichte. Die wenigsten finden Platz im Briefkasten am Haus.

Nicht immer sind aber die Logistikunternehmen Schuld daran, dass die Post in keinem guten Zustand beim Empfänger landet. Oder dass diese ständig zur Filiale müssen, um unzustellbare Bestellungen abzuholen. Auch die Empfänger können einiges tun, um die Zustellung zu erleichtern - indem sie beim Briefkasten aufrüsten:

Wie groß sollte der Briefkasten am Haus sein?

Ob ein Briefkasten die ausreichenden Maße hat, erkennt man unter anderem an einer DIN-Norm, der EN 13724. In der Europäischen Union sind darin die Mindestabmessungen und andere Anforderungen an Briefkästen geregelt. Die Mindestgröße orientiert sich unter anderem an einem Umschlag im Papierformat C4 beziehungsweise dem Blattformat A4. Post in dieser Größe muss ungefaltet problemlos und unbeschädigt eingeworfen werden können.

Daraus ergibt sich, dass die Breite des Einwurfschlitzes mindestens 230 oder 325 Millimeter betragen muss - "je nachdem, ob ein C4-Umschlag von 229 mal 324 Millimetern längs oder quer hineingesteckt werden soll", erklärt Alexander Edenhofer, Pressesprecher der Deutschen Post. Und die Öffnung muss mindestens 30 Millimeter hoch sein. Aber Edenhofer ergänzt: "Nicht nur die Mindestbreite des Einwurfschlitzes, sondern auch der Innenraum ist so bemessen, dass ein C4-Briefumschlag hineinpasst."

Ein Tipp für Mieter: Werden diese Vorgaben nicht eingehalten, ist das ein Mangel an der Mietsache. Der Mieter darf dann nach Ansicht des Landgerichts Berlin (Az.: 29 S 20/90) oder des Amtsgerichts Mainz (Az.: 8 C 98/96) die Miete bis zu einem Prozent kürzen, informiert der Deutsche Mieterbund.

Welche Wahl habe ich für Pakete?

Es gibt inzwischen Briefkästen mit integriertem Paket-Fach. Sie sollten nicht nur groß genug sein, sondern die Pakete auch sicher verwahren. Dafür gibt es verschiedene Lösungen wie sichernde Metallstangen, abschließbare Türen oder Einwurfklappen bis hin zum Barcode-Scanning als Lieferbestätigung für den Boten.

"Wichtig ist, eine Lösung zu finden, bei der die Lieferanten der verschiedenen Zustellerfirmen sicheren Zugriff auf die Paketbriefkästen haben", sagt Martin Groß-Albenhausen vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh).

Aber auch Hausbriefkästen nach der DIN-Norm EN 13724 sind eigentlich groß genug, um zumindest sogenannte Warenbriefe aufzunehmen, wie sie gern im Online-Handel verschickt werden. Dennoch landen zu wenige Sendungen darin. "40 Prozent aller E-Commerce-Produkte könnten im heimischen Briefkasten zugestellt werden", sagt Udo Karpowitz, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Briefumschlag-Industrie. Aber tatsächlich liege die Zustellquote in Deutschland deutlich unter 20 Prozent.

Grund dafür ist nach bevh-Ansicht, dass die Maße der Sendungen zuweilen dann doch nicht mit den standardisierten Briefkasten-Öffnungen harmonieren. Konkret bedeutet das, dass die Schlitze für viele Warenbriefe zu schmal sind. Wer sich also viele Produkte nach Hause schicken lässt, sollte darauf achten.

Wie sichere ich meine Post?

Damit niemand die Briefe und kleine Pakete aus dem Briefkasten nehmen kann, sollte der Einwurfschlitz eine sogenannte Entnahmesicherung haben. Das sind Sperren, die dafür sorgen, dass eine normal große Hand nicht in den Kasten hineingreifen kann. Es gibt auch nachrüstbare Halterungen mit Sperrzähnen. Darüber hinaus müssen alle Postkästen verschließbar sein, rät Postsprecher Edenhofer.

Wie kann ich dem Postboten helfen?

Was Mieter oder Hausbesitzer direkt tun können, um das Leben des Postboten zu erleichtern, ist die Installation eines guten und großen Namensschilds. Der Schriftzug ist optimalerweise mindestens acht Millimeter hoch. Damit sowohl der Postbote als auch man selbst gut an den Briefkasten herankommt, wird er idealerweise in günstiger Griffhöhe aufgehängt oder aufgestellt. Die Post rät zu einer Höhe von mindestens 70 Zentimeter und maximal 170 Zentimeter über dem Boden.

Und der Briefkasten sollte grundsätzlich von außen zugänglich sein - sonst kommt schließlich der Briefträger nicht hin. In Mehrfamilienhäusern sind die Briefkästen aber häufig im Inneren des Hausflurs zu finden. Das ist nach einem Urteil des Landgerichts Frankfurt/Oder auch so in Ordnung. Denn ein Rechtsanspruch auf einen von außen zugänglichen Briefkasten gebe es nicht (Az.: 6a S 126/09).

Wie bringe ich den Briefkasten am besten an der Wand an?

Die Dämmschicht des Gebäudes darf nicht beschädigt werden, sonst verliert sie ihre Wirkung. "Für mittelschwere Elemente wie Briefkästen oder Leuchten gibt spezielle Dübel zur Verankerung im Mauerwerk", erklärt Josef Rühle vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks. "Wichtig ist, dass sie lang genug sind, um gut im Untergrund zu greifen."