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Positives Lampenfieber Jeden Auftritt an sich als Leistung sehen

Ein Auftritt vor Publikum gehört in manchen Berufen einfach dazu. Lampenfieber kann etwa einen Vortrag dann besser, aber auch schlechter machen. Einiges haben Darbietende selbst in der Hand.

09.10.2020, 03:43

Bonn (dpa/tmn) - Blackout oder volle Konzentration: Lampenfieber kann positive wie auch negative Effekte haben. Wer beruflich regelmäßig Auftritte vor Publikum hat, sollte vor allem der Vorbereitung Aufmerksamkeit schenken, um die positiven Effekte zu forcieren. Das rät Claudia Spahn, Professorin für Musikermedizin in der Zeitschrift "Forschung & Lehre" (Ausgabe 10/2020).

Dazu sollten Vortragende sich nicht nur inhaltlich vorbereiten, sondern auch die Präsentation an sich. So lassen sich etwa eine gute Artikulation, eine abwechslungsreiche Sprachmelodie sowie eine selbstsichere Gestik und Körperhaltung trainieren. Im Endeffekt fühlt man sich bei seiner Darbietung sicherer und erlebt den Auftritt selbst positiv. Lampenfieber wirke dann eher förderlich.

Ohnehin sollte man versuchen, einen Auftritt als "positive Herausforderung" zu begreifen, so die Leiterin des Freiburger Instituts für Musikermedizin (FIM) am Universitätsklinikum Freiburg. Es helfe, sich nicht zu sehr auf sich selbst konzentrieren, sondern sich etwa bei einem Vortrag in den Dienst des Inhalts zu stellen.

Jede Darbietung sollten Vortragende per se als Leistung anerkennen, rät Spahn. Dazu gehört es auch, im Nachhinein nicht zu selbstkritisch zu sein und die gelungenen Aspekte der Performance zu würdigen. Die Selbstwahrnehmung auf der Bühne sei nämlich oft verzerrt.

© dpa-infocom, dpa:201008-99-875447/2

Prof. Claudia Spahn