Bahnunfall Bahnstrecke Stendal-Wolfsburg: Zug fährt bei Gardelegen in eine Schafherde
Ein Schaf bezahlte diesen Ausflug auf die Gleise der Bahnstrecke Stendal-Wolfsburg mit seinem Leben. Nahe Gardelegen kollidierte am Montagabend ein Zug mit einer Schafherde.

Gardelegen (ds) - Brenzlige Situation am späten Montagnachmittag auf den Gleisen der Bahnstrecke Stendal-Wolfsburg: Bei Gardelegen war gegen 17.55 Uhr ein Zug in eine Schafherde gefahren. Ein Tier bezahlte den Ausflug mit seinem Leben, wie Sven Rasch vom Ordnungsamt der Stadt Gardelegen auf Volksstimme-Nachfrage bestätigt. Wie die Tiere auf die Gleise gelangten, dazu ermittelt nun die Bundespolizei.
Gegen 18.15 Uhr wurde das Bundespolizeirevier in Stendal über den Vorfall informiert. Als die Bundespolizisten am Unfallort in Höhe der Ziepeler Brücke eintrafen, waren Mitarbeiter des Gardelegener Ordnungsamtes sowie ein Notfallmanager der Deutschen Bahn bereits mit der Bergung der Schafe beschäftigt. Der Lokführer untersuchte unterdessen sein Triebfahrzeug. An der Bahn war jedoch kein Schaden entstanden, sodass der Zug die Fahrt fortsetzen konnte. Wie die Bundespolizei weiter mitteilt, seien keine Reisenden verletzt worden.
Aufgrund des Unfalls war die Strecke kurzzeitig voll gesperrt, heißt es weiter. Deshalb kam es bei drei Zügen zu Verspätungen von insgesamt 52 Minuten. Das Gardelegener Ordnungsamt konnte noch am Abend den Eigentümer der Schafherde ausfindig machen. Die Ermittlungen dauern an.
Polizeihinweis: Tiere sicher unterbringen
In diesem Zusammenhang weist die Bundespolizei daraufhin, wie gefährlich es werden kann, wenn Tiere auf die Bahngleise gelangen. „Neben dem Tod der Tiere kann es zu einer erheblichen Gefährdung des Bahnverkehrs kommen. (..) Eine mögliche Entgleisung der Bahn bedeutet zudem die Gefahr für Leib und Leben von Menschen“, schreiben die Beamten. Sie betonen zudem, dass bei der Haltung von Weidetieren auf eine sichere Unterbringung zu achten sei. Bei Unfällen werde „stets geprüft wird, ob dem Halter der Tiere ein Fehlverhalten vorzuwerfen ist“.
Werde ein Fehler nachgewiesen, drohen Bußgelder für Zugverspätungen oder Ausfälle. Bei Sachschäden an Zügen kommt es eventuell auch zu Forderungen der Deutschen Bahn. „Kommt es zu einer Kollision, muss der Halter mit einer Strafanzeige wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr rechnen. Werden Menschen verletzt oder getötet, weiten sich die Ermittlungen dementsprechend aus“, mahnen die Beamten der Bundespolizei.