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Brandeinsatz Keine Pause für die Feuerwehren

Dauereinsatz für die Schönebecker Feuerwehren. Die Kameraden mussten zu einem Brand auf dem Wertstoffhof auszurücken.

Von Bianca Oldekamp 19.08.2019, 19:08

Schönebeck/Bad Salzelmen/Frohse l Wieder Mal liegt hinter den Kameraden der Feuerwehren in Schönebeck ein einsatzreiches Wochenende – mit ebenso einsatzreichem Start in die neue Woche.

Während die rund 200 Strohballen, die seit dem frühen Sonntagmorgen zwischen Bad Salzelmen und dem Gewerbegebiet Schönebeck Ost in Flammen standen, am Sonnabendnachmittag unter den Augen einer Brandwache zunächst kontrolliert herunterbrannten, meldete die Leitstelle des Salzlandkreises in Staßfurt den Kameraden um kurz nach 17 Uhr einen weiteren Einsatz.

Als es am Sonntagnachmittag wie aus Eimern goss, wurden die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schönebeck zu einem angeblichen Pkw-Brand gerufen. Anwohner hatten bei einem Garagenkomplex in der Wilhelm-Hellge-Straße eine Rauchentwicklung beobachtet. Vor Ort stellte sich heraus, dass es sich nicht wie vermutet um die Rauchentwicklung eines Pkw-Brandes handelte, sondern um den Rauch einer Feuertonne, die von dessen Besitzer gelöscht wurde.

Durch die Windböen, die mit dem Starkregen am Nachmittag einhergingen, war in der Wilhelm-Hellge-Straße ein Baum umgestürzt. Diesen hatten die Kameraden der Schönebecker Wehr schon auf der Anfahrt zu dem vorherigen Einsatz entdeckt und verlagerten den Baum im Rahmen einer sogenannten technischen Hilfeleistung von der Straße auf den Grünstreifen. Darüber informierten die Kameraden wiederum die Einsatzleitstelle, damit auch dieser den Einsatz protokolliert wird.

Am Abend wurden die Freiwillige Feuerwehr Schönebeck dann zur Unterstützung der Wehren aus Bad Salzelmen und Felgeleben zu dem Strohdiemenbrand gerufen. Die Strohballen wurden auseinander gezogen, abgelöscht und untergepflügt, weshalb der Einsatz entgegen der Aussagen vom Sonntagmorgen um kurz nach Mitternacht gelöscht war und die Kameraden endlich Feierabend hatten – kurzzeitig.

Denn nur wenige Stunden später gegen sechs Uhr am frühen Montagmorgen gingen die Pieper der Kameraden der Stadtfeuerwehr Schönebeck und der Stadtteilwehren Bad Salzelmen und Felgeleben dann erneut. Ein sogenannter Mittelbrand auf dem Schönebecker Wertstoffhof des Kreiswirtschaftsbetriebs forderte die Hilfe der Männer und Frauen.

In einer überdachten Halle des Wertstoffhofs stand der dort gelagerte Papiermüll großflächig in Flammen. „Einer unserer Mitarbeiter hatte das Feuer entdeckt und die Leitstelle alarmiert“, sagt Ralf Felgenträger, Geschäftsführer des Kreiswirtschaftsbetriebs.

Gelöscht wurde der Brand mittels eines Ringmonitors. Dieser mobile Wasserwerfer kommt zum Einsatz, wenn über einen längeren Zeitraum größere Mengen an Wasser auf eine bestimmte Stelle gebracht werden muss. Aufgrund des fehlenden Wassernetzes mussten die Kameraden auf drei ihrer Löschwasserfahrzeuge zurückgreifen, die im Pendelverkehr Wasser von einem Hydranten am nahe gelegenen Klärwerk heran schafften.

Dieses Löschwasser wiederum wurde in zwei leere Container des Wertstoffhofes gefüllt und der Brand mit dem Wasser aus diesen gelöscht.

Auch ein großer Radlader kam zum Einsatz. „Nachdem ein Kamerad den Brand in der Halle vorab löscht, schafft der Radlader das vorgelöschte Papier nach draußen“, erklärt Einsatzleiter Frank Mantwill. Dort löschten zwei weitere Kameraden das Papier dann endgültig.

„Insgesamt waren rund 30 Kameraden der Wehren aus Schönebeck, Bad Salzelmen und Felgeleben mit sechs Fahrzeugen im Einsatz“, sagt Frank Mantwill. Gegen 10.30 Uhr erklärte dieser das Feuer für gelöscht, sodass die Kameraden sich nach dem Rückbau eine Stunde später ihren eigentlichen Jobs widmen konnten.

Ersten Aussagen der Kameraden vor Ort sowie Ralf Felgenträger als Geschäftsführer des Kreiswirtschaftsbetriebs ist als Brandursache eine Selbstentzündung auszuschließen. Weil der Papiermüll großflächig in Flammen stand und offensichtlich nicht von einer Stelle ausging, vermutet Ralf Felgenträger Brandstiftung. Noch bevor der Brand gelöscht war, stellte er bei der Polizei Strafanzeige gegen Unbekannt. Die Polizei ermittelt.

Dem Unternehmen ist laut Polizei ein wirtschaftlicher Schaden von rund 1000 Euro entstanden. „Die rund 50 Tonnen Papier, die abgebrannt sind, hätten wir wie üblich an eine Papierfabrik verkauft“, erklärt Ralf Felgenträger.

Der gestrige Brand in der Lagerhalle des Wertstoffhofs war nicht der erste in letzter Zeit. Innerhalb rund eines Jahres brannte es dort insgesamt drei Mal – zuletzt am 5. Juli. Bei diesem Brand stand Sperrmüll in der selben Lagerhalle in Flammen.

Im Brandgutachten, das nach dem aktuellen Brand hinfällig ist, wurde bereits festgestellt, dass die Statik des Gebäudes für einen sechsstelligen Betrag saniert werden müsste. Jetzt muss erstmal ein neues Gutachten her, bevor Angebote zur Beseitigung des Schadens eingeholt werden.