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Nichts für Zartbesaitete John Lewis-Stempel: "Mein Jahr als Jäger und Sammler"

In der Natur leben und von ihr - davon träumen nicht wenige Leute heutzutage. Doch ein Dasein als Jäger und Sammler hat so seine Tücken.

26.08.2019, 23:01

Köln (dpa) - Auf den ersten Blick könnte dies ein Buch für "Landlust"-Freunde sein: Ein Paar macht aus einem verfallenen Haus in der tiefsten englischen Provinz sein Refugium. Der Plan: ein Leben in der Natur und von der Natur.

Doch schnell zeigt sich, dass das Dasein als Jäger und Sammler, das John Lewis-Stempel im "letzten Tal Englands" führen möchte, so seine Tücken hat. Ist schon das Jagen ein blutiges Geschäft, bei dem man die "Rührseligkeit des 21. Jahrhunderts hinter sich lassen muss", so ist das Fellabziehen, Federnausrupfen und Ausweiden der Tiere erst recht nichts für zarte Gemüter: "An meinem rechten Arm klebt mehr Blut als am Arm Macbeths, nachdem er Duncan ermordet hat."

An Drastik lässt dieses Buch nichts zu wünschen übrig. Manchmal enthält es auch selbstironische Passagen, so wenn es den gestressten Jäger und Sammler nachts nach Burgerbrötchen, Vanillepudding und Crackern gelüstet. Auch einige nette Marmeladen- und Saftrezepte enthält das Buch. Ansonsten aber ist es eher eine Anti-Werbung für das naturnahe Leben.

- John Lewis-Stempel: Mein Jahr als Jäger und Sammler. Was es wirklich heißt, von der Natur zu leben, Dumont Verlag, Köln, 352 Seiten, 22,00 Euro, ISBN 978-3-8321-8385-1.

Mein Jahr als Jäger und Sammler