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Protestwelle Eskaliert Acht tote Sicherheitskräfte und hunderte Verletzte bei Ausschreitungen in Kasachstan

Bei heftigen Protesten in Kasachstan, die seit dem vergangenen Wochenende toben, sind bisher mindestens acht Menschen getötet worden. Die Protestwelle weitete sich schnell übers Land aus.

Aktualisiert: 05.01.2022, 20:50
Ein Mann fotografiert die Fenster eines Polizeikiosks, die von Teilnehmern einer Demonstration beschädigt wurden. Aus Protest gegen hohe Energiepreise sind in Kasachstan in Zentralasien den dritten Tag infolge Tausende Menschen auf die Straße gegangen.
Ein Mann fotografiert die Fenster eines Polizeikiosks, die von Teilnehmern einer Demonstration beschädigt wurden. Aus Protest gegen hohe Energiepreise sind in Kasachstan in Zentralasien den dritten Tag infolge Tausende Menschen auf die Straße gegangen. (Foto: dpa)

Nur-Sultan/dpa - Bei den heftigen Ausschreitungen in Kasachstan in Zentralasien sind mindestens acht Polizisten und Soldaten der Nationalgarde getötet worden. Das teilte das Innenministerium kasachischen Medien zufolge mit. 317 weitere seien verletzt worden. Präsident Kassym-Jomart Tokajew hatte zuvor bereits von Todesopfern bei den Unruhen in den Reihen der Sicherheitskräfte gesprochen.

Vor allem in der Wirtschaftsmetropole Almaty im Südosten der autoritär geführten Republik hatte es schwere Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gegeben. Videos und Bilder zeigten, wie Polizisten mit Blendgranaten gegen die Menge vorgingen. Zu sehen waren aber auch ausgebrannte Autos. Demonstranten hatten in Almaty zudem die Stadtverwaltung und Tokajews Residenz gestürmt. Dort brachen Feuer aus, so auch in mehreren anderen öffentlichen Gebäuden.

Lange war die Lage in dem Land unklar, weil das Internet abgeschaltet wurde. Informationen drangen so verzögert an die Öffentlichkeit. Zuletzt sprachen die Behörden von rund 500 Verletzten allein in Almaty. Auch in anderen Städte gab es Proteste. Der Staatschef verhängte den Ausnahmezustand über die gesamte Republik.

In Kasachstan kommt es seit dem vergangenen Wochenende zu Protesten. Auslöser waren höhere Flüssiggaspreise an Tankstellen. Die Protestwelle weitete sich schnell übers Land aus. Auch der Rücktritt der Regierung beruhigte die Lage nicht.