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Gastbeitrag von Staatsministerin Cornelia Pieper Deutsche Studenten zieht es immer mehr nach China

26.10.2012, 01:11

Die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen entwickeln sich rasant. Dies gilt sowohl für das Handelsvolumen als auch für die gegenseitigen Direkt-investitionen. Parallel hierzu wächst die Bildungszusammenarbeit.

Am vergangenen Sonnabend habe ich in Peking die "China Education Expo" eröffnet. Deutschland ist in diesem Jahr Ehrengast von Chinas größter Bildungsmesse: In einem großen Pavillon präsentieren sich auf über 30 Messeständen 100 Experten deutscher Universitäten und Fachhochschulen.

Diese Präsenz zeigt das wachsende deutsche Interesse am chinesischen Bildungsmarkt, aber auch die zunehmende Attraktivität Chinas für deutsche Studierende. Gefördert wird dieses Interesse zum einen durch die über 800 deutsch-chinesischen Hochschulkooperationen, die auch Studiengänge mit Doppeldiplom einschließen. Die Tongji-Universität in Schanghai, 1907 als deutsche Hochschule gegründet, ist heute eine Schwerpunkthochschule für deutsch-chinesische Wissenschaftszusammenarbeit.

Zum anderen flankieren wir im politischen Dialog mit China die vertiefte Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung und Forschung durch eine strategische Partnerschaft im Hochschulwesen mittels Hochschul-Modellpartnerschaften und durch das Chinesisch-Deutsche Wissenschaftskolleg Peking/Berlin.

Chinesische Studierende bilden mit etwa 25000 die größte Gruppe ausländischer Studierender in Deutschland. Bemerkenswert ist dabei, dass Chinesen eine besonders hohe Erfolgsquote beim Abschluss ihres Studiums erzielen. Auch auf deutscher Seite wächst das Interesse an einem Hochschulstudium in China: Im Jahr 2011 studierten über 5400 Deutsche an einer Hochschule in China - doppelt so viele wie im Jahr 2005. Diese Zahl wollen wir in Zukunft noch steigern.

Der Deutsche Akademische Austauschdienst bietet immer mehr deutschen Studierenden, Graduierten und Wissenschaftlern die Möglichkeit eines Aufenthaltes in China. So im Rahmen von Jahresstipendien, Praktikantenprogrammen, Lektoraten (derzeit 27), Kurzzeitdozenturen oder projektbezogenen Partneraustauschprogrammen.

Unsere Zusammenarbeit schließt berufliche Bildung ein, das deutsche duale Ausbildungssystem findet großes Interesse in China und flankiert die Investitionen deutscher Firmen auf der Suche nach lokalen Fachkräften - insbesondere in den Wachstumsmärkten Automobil, Industrie und Maschinenbau.

Daher wurde im Juni durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine gemeinsame Erklärung zur Gründung einer deutsch-chinesischen Allianz für Berufsbildung geschlossen. So unterstützt die Zusammenarbeit mit China im Bildungsbereich auch das Engagement der deutschen Wirtschaft in China.