Ägypten gibt Siemens Milliardenauftrag
Ägypten will seine Wirtschaft mit einem „Suezkanal auf Schienen“ ankurbeln und ein elektrisches Bahnnetz aufbauen. Siemens hat sich gegen Konkurrenz aus China und Frankreich durchgesetzt - in München, Krefeld und Braunschweig gibt es viel Arbeit.

München/Kairo - Siemens baut in Ägypten das erste elektrische Eisenbahnnetz auf und liefert dafür bereits im ersten Schritt ICE- und Regionalzüge, Stellwerke und Signaltechnik für 3 Milliarden US-Dollar. Der Vertrag für die ersten 660 Kilometer des geplanten, 1800 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsnetzes sei jetzt unterschrieben worden, sagte Vorstandschef Roland Busch am Mittwoch in Kairo. Das Gesamtprojekt habe das dreifache Volumen.
Die Züge werden in Krefeld, die Lokomotiven für den Güterverkehr in Krefeld und München gebaut, die Signaltechnik kommt aus Braunschweig. Neben Siemens hatten sich auch zwei chinesische Konsortien und der französische Alstom-Konzern um den Großauftrag beworben.
Im ersten Schritt will Siemens mit den Partnerfirmen Orascom Construction und Arab Contractors eine 660 Kilometer lange Strecke von Alexandria am Mittelmeer bis zur Hafenstadt Ain Sukhna am Roten Meer für den Personen- und Güterverkehr aufbauen: „Ein Suezkanal auf Schienen.“
Die beiden zusätzlichen Strecken sollen die Hauptstadt Kairo mit ihren 20 Millionen Einwohnern entlang des Nils mit Assuan und Luxor über Hurghada mit Safaga verbinden. Die Verhandlungen darüber sollen in den kommenden Monaten abgeschlossen werden.