Bundestag CDU-Wahlkämpfer Merz in Greifswald: „Es wird schwer“

Greifswald - Friedrich Merz hat die CDU auf eine schwierige Endphase im Bundestagswahlkampf eingeschworen. Vor vier Wochen hätte er gesagt, man werde die Wahl gewinnen. „Heute sage ich Ihnen, es wird schwer“, sagte der ehemalige Unionsfraktionschef am Donnerstagabend bei einer Wahlkampfveranstaltung in Greifswald. „Aber gerade weil es jetzt schwer geworden ist und gerade weil diese Umfragen so sind wie sie sind, geht jetzt ein Ruck durch die CDU.“
Nach der Vorstellung eines Wahlkampfteams zusammen mit Unionskanzlerkandidat Armin Laschet werde man zeigen, was man könne. „Und dann wird Vollgas gegeben.“ Nach dpa-Informationen soll Merz selbst zu diesem Team gehören.
Während seiner Rede vor der Alten Mensa musste sich Merz immer wieder gegen Zwischenrufe zur Wehr setzen, etwa als er seine Vorstellung einer Klimapolitik skizzierte. „Das sind die Leute, die alles bestreiten außer ihren Lebensunterhalt“, erwiderte Merz.
CDU-Bundestagsabgeordneter Philipp Amthor sprach von einer Richtungswahl für Deutschland. „Wir werden dafür arbeiten, dass wir uns nicht auf den Weg machen in linke Experimente.“ Die Politik der CDU stehe dafür, sich an der Lebensrealität der Menschen zu orientieren, sagte der Spitzenkandidat aus Mecklenburg-Vorpommern für die Bundestagswahl.
Der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Michael Sack, warb dafür, bei der Wahlentscheidung nicht nur den CDU-Kanzlerkandidaten Laschet im Blick zu haben. Zusammen mit Laschet bekomme man auch die CDU und die CSU in den Bundestag. „Und dann ist man auch wieder bei einem Friedrich Merz und natürlich auch bei einem Herrn Söder.“
Sportreporter Waldemar Hartmann unterhielt sich auf der Bühne mit verschiedenen CDU-Kandidaten zur Bundestagswahl und Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern. „Heute spielt die deutsche Fußballnationalmannschaft, zugegeben gegen Liechtenstein, und ich sitze hier in Greifswald und moderiere Politik.“ Von der CDU forderte er, sich mehr auf ihr Stammklientel zu konzentrieren. „Wir blicken zu viel nach denen, die uns wählen könnten.“ Zudem kritisiert er das Gendern oder Frauenquoten.