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CO2-Senker Moor: Brandenburg investiert Millionen

Lange Zeit wurden Moore in Brandenburg als unbrauchbares Ödland angesehen und entwässert. So sollte das Gebiet für Ackerbau und Viehhaltung nutzbar gemacht werden. Inzwischen gelten die sumpfigen Gebiete als unverzichtbar für den Klimaschutz.

Von dpa 05.08.2021, 15:09
Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) bei einer Pressefahrt im Kremmener Rhinluch.
Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) bei einer Pressefahrt im Kremmener Rhinluch. Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Kremmen - Brandenburg will im Kampf für den Klimaschutz den weiteren Verlust von Moorlandschaften stoppen. „Intakte Moore binden enorme Mengen an Kohlenstoff und sind für die Klimaneutralität unverzichtbar“, sagte Umweltminister Axel Vogel (Grüne) anlässlich einer Pressefahrt am Donnerstag ins Rhinluch bei Kremmen (Oberhavel). Dabei ging es um Klima- und Moorschutz sowie Niedrigwasser.

Die Niedermoorlandschaft im Norden Brandenburgs ist nach Angaben des Ministeriums mit 16.000 Hektar eines der größten zusammenhängenden Moorgebiete in Brandenburg. Daher soll es zum zentralen Pilotprojekt für eine moorschonende Bewirtschaftung werden. „Moorschutz ist praktischer Klimaschutz und wird deshalb auch Teil des Klimaplans, den unser Ministerium zurzeit erarbeitet“, erklärte Vogel. „2030 wollen wir durch den Moorschutz in Brandenburg jährlich mindestens 700.000 Tonnen CO2-Äquivalente einsparen.“

Das geschieht aber nicht ohne Arbeit. Denn die Moore wurden lange Zeit als unbrauchbares Ödland angesehen und entwässert, um sie für Ackerbau und Viehhaltung zu nutzen. Das Problem: Entwässerte Moore sind alles andere als klimaschonend. Im Torf, also in der Ablagerung nicht oder nur teilweise zersetzter Pflanzenreste, sind große Mengen Kohlenstoff gespeichert. Bei der Entwässerung gelangt es mit Sauerstoff in Verbindung - so entweichen große Mengen CO2.

Im Rhinluch werden den Angaben zufolge jährlich rund 500.000 Tonnen CO2 Äquivalente freigesetzt. Das seien so viel wie etwa 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner pro Jahr in Deutschland in die Luft pusten. Bis heute wird Moorland teilweise entwässert. „Wir wollen diese Emissionen deutlich absenken und die Moore wieder als natürliche Treibhausgas-Senken entwickeln“, sagte der Minister. Die Flächen sollen weiter landwirtschaftlich genutzt werden - klimaschonend, bei hohen Wasserständen. Gleichzeitig soll der Landschaftswasserhaushalt stabilisiert werden.

Dafür nimmt das Land einige Millionen Euro in die Hand: Bis zum Jahr 2026 sollen 15,6 Millionen Euro aus dem Zukunftsinvestitionsfond fließen. Daneben läuft bereits seit sechs Jahren eine zusätzliche Förderung aus dem Landesfonds in Höhe von 7,2 Millionen Euro.