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Hochinzidenz-Einstufung der Niederlande: Region gelassen

Von dpa 23.07.2021, 18:18

Nordhorn/Meppen/Hannover - Die Behörden an der niederländischen Grenze haben gelassen auf die erneute Einstufung der Niederlande als Hochinzidenzgebiet reagiert. „Das ist schon gelernt von den Menschen hier, sie wissen schon, was auf sie zukommt“, sagte am Freitag der Sprecher des Landkreises Emsland, Udo Mäsker.

Die Einstufung betreffe vor allem Menschen, die in den vergangenen zehn Tagen in den Niederlanden waren und nun nach Deutschland zurückkommen wollen, sagte Jens Lübben aus der Kreisverwaltung der Grafschaft Bentheim. Sie müssten für zehn Tage in Quarantäne. Der kleine Grenzverkehr, etwa zum Einkaufen oder aus touristischen Gründen, bleibe nach wie vor uneingeschränkt möglich.

„Wir können nur dazu appellieren, wenn man aus einem Gebiet kommt mit hohen Inzidenzen - ganz unabhängig davon, wie die Einstufung durch das RKI und das AA ist -, sich gut zu beobachten, sich regelmäßig zu testen und Vorsicht walten zu lassen“, sagte der Sprecher des Sozial- und Gesundheitsministeriums in Hannover, Oliver Grimm.

Die Grenze zu den Niederlanden werde nicht geschlossen, betonte der Sprecher der Bundespolizeidirektion Hannover, Jörg Ristow. Sie sei eine Schengen-Binnengrenze. „Es wird stichpunktartige Kontrollen an den Grenzen geben, davon ist auszugehen.“ Die Bundespolizei werde überprüfen, ob die Voraussetzungen zur Einreise in die Bundesrepublik gegeben sind. Für berufliche Grenzpendler gebe es Sonderregelungen.

Nach wie vor sei es für Niederländer möglich, etwa auf die deutsche Seite zu fahren und Diskotheken zu besuchen, erklärte Kreissprecher Lübben in Nordhorn. „Entsprechende Testpflichten werden über die Corona-Schutzverordnung geregelt.“ Es werde aber Verschärfungen geben, wenn eine deutsche Region mehr als drei Tage über einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 liegt. Am Freitag betrug der Inzidenzwert in dem Landkreis 28,4.

Die Bundesregierung stuft von Dienstag an Spanien und die Niederlande als Corona-Hochinzidenzgebiete ein. Die Entscheidung folgt nach einem deutlichen Anstieg der Infektionszahlen in beiden Ländern in den vergangenen Wochen. Wer aus einem Hochinzidenzgebiet nach Deutschland zurückkehrt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne, kann diese Zeit aber durch einen negativen Test nach fünf Tagen verkürzen.