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Energie Mehr Strom aus Braunkohle möglich: Ausnahmerlaubnis fehlt

Von dpa Aktualisiert: 28.09.2022, 15:52
Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde.
Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde. Patrick Pleul/dpa/Archivbild

Jänschwalde/Berlin - Die Bundesregierung hat den Weg für mehr Kohlestrom aus dem Kraftwerk in Jänschwalde von Oktober an frei gemacht. Dem Kraftwerksbetreiber Leag in der Lausitz fehlte bis Mittwochnachmittag aber noch eine nötige Ausnahmegenehmigung des brandenburgischen Landesumweltamtes, wie ein Sprecher des Energieunternehmens sagte. Damit ist noch nicht klar, wann genau zwei Kraftwerksblöcke in Jänschwalde, die bisher in Sicherheitsbereitschaft sind, wieder hochgefahren werden.

In der Energiekrise sollen Steinkohlekraftwerke, die aus der Reserve zurückgeholt werden, länger am Netz bleiben dürfen. Darauf verständigte sich die Bundesregierung am Mittwoch. Zum 1. Oktober können außerdem Braunkohlekraftwerke in den Strommarkt zurückkehren. Ziel ist eine weitere Stärkung der Vorsorge für den kommenden Winter, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Mit mehr Kohlekraftwerken soll die Stromerzeugung aus Gas verringert und so Gas eingespart werden.

Erst mit einer Ausnahmegenehmigung kann der Betreiber Leag die beiden 500-Megawatt-Blöcke E und F des Kohlekraftwerks wieder ans Netz nehmen. Sie erfüllen aktuelle Umweltstandards nicht mehr, daher ist eine Sondererlaubnis nötig.

Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) hatte die Rückkehr klimaschädlicher Kohlekraftwerke mit Blick auf den Klimaschutz wiederholt als bittere Nachricht bezeichnet. Die Rückkehr sei aber wegen der Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine auf die Gasversorgung unvermeidlich. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte vor rund drei Wochen gesagt, Brandenburg leiste damit einen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Dämpfung des Strompreises in Deutschland.