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Umgekippter Kran: Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung

Von dpa 15.06.2021, 13:18
Ein Baukran liegt auf der Durchfahrtsstraße im Göttinger Stadtteil Esebeck.
Ein Baukran liegt auf der Durchfahrtsstraße im Göttinger Stadtteil Esebeck. Stefan Rampfel/dpa

Göttingen - Nach dem tödlichen Kranunfall auf einer Göttinger Baustelle hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Es gehe um den Vorwurf, dass der Kran überladen war, sagte Behördensprecher Mohamed Bou Sleiman am Dienstag. Derzeit gehen die Ermittler davon aus, dass die zulässige Last um etwa eine Tonne überschritten wurde.

Am Samstagnachmittag war in der Ortschaft Esebeck ein Baukran aus ungeklärter Ursache umgekippt und hatte einen Bauarbeiter unter sich begraben, der noch an der Unfallstelle starb. Sein 40-jähriger Kollege wurde eingeklemmt und schwerstverletzt in die Göttinger Universitätsklinik gebracht. Ein 42-Jähriger, der ersten Erkenntnissen nach den Kran bedient hat, stand unter Schock.

Die Baustelle wurde beschlagnahmt. Ermittlungsexperten sollen klären, wie es zu dem Unglück an der Baustelle eines Mehrfamilienhauses kommen konnte. Dabei wollen die Ermittler prüfen, warum die technische Schutzvorrichtung, die ein Kippen des Krans verhindern soll, nicht funktionierte. Es gehe um die Frage, ob es sich um einen technischen Defekt oder möglicherweise auch um eine Manipulation handeln könnte, sagte Staatsanwalt Bou Sleiman.

Die Ermittler haben ihm zufolge mittlerweile Anhaltspunkte zur Identität des Toten, die darauf deuten, dass der Mann aus Südosteuropa kam. Eindeutig festgestellt sei das aber noch nicht, sagte Bou Sleiman. Zum Gesundheitszustand des verletzten Kollegen gebe es keine neuen Informationen. Der 40-Jährige könnte wichtigster Zeuge zur Klärung des Vorfalls sein.