Metal-Festival Die ultimative Wacken-Ausstattung
Wen es zum „Melt“-Festival zieht, der trägt bunte Leggings. Etwas anders sieht die Grundausstattung beim „Wacken Open Air“ aus.
Hamburg (dpa) l Der für elektronische Musik obligatorische Blumenkranz im Haar darf beim „Wacken Open Air“ getrost zu Hause bleiben. Der bessere, weil stilechte Haarschmuck für das Metal-Spektakel ist ein Wikinger-Helm. Was Wacken-Reisende außer der ganz normalen Urlaubsausrüstung noch beachten sollten? Hier steht es:
- FESTIVALSHIRT: Zur Not lässt es sich auch selbst basteln. Die Buchstaben W, O und A (für „Wacken Open Air“) tunen aus Kreppband geformt selbst das unprätentiöseste T-Shirt zum textilen Nachweis der Zugehörigkeit zur Wacken-Familie. Denn dass es beim Wacken-Festival familiär zugeht, ist mehr als ein Klischee. Zusätzlich taugt das Festivalshirt noch Jahre später als Beleg für nachfolgende Metaller-Generationen, dass der Träger ein „echter“ Wackenianer ist.
- TRINKHORN: In der Bronzezeit waren Tierhörner wohl ein praktisches, weil vergleichsweise leicht verfügbares Trinkgeschirr. Heute kann davon eigentlich keine Rede mehr sein. Trotzdem ist das Trinkhorn beim „Wacken Open Air“ schon aus optischen Gründen der Kelch der Wahl. Leer getrunken taugt es im Doppel mit etwas Basteleifer sogar noch zum improvisierten Wikinger-Helm.
- ZAHNBÜRSTE: Für die ganz hartgesottenen ist hier die Liste schon komplett. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Geschmacksnerven für die Bier-Verköstigung reinhalten. Dank des Handgriffs lässt sich die Bürste sogar zum Rückenkratzer umfunktionieren, wenn das Festival-Shirt nach den ersten Tagen nicht mehr ganz geschmeidig fällt. Alles weitere regelt sich dann irgendwie von selbst.
- ZELT, SCHLAFSACK, ISOMATTE: Nicht nur für Metalheads unerlässlich. Denn wer irgendwann einmal schlafen möchte – das Bedürfnis stellt sich selbst bei größten Lautstärken und einem hervorragenden Line-Up früher oder später von selbst ein – braucht einen Rückzugsort, an dem er nicht im Matsch versinkt, nassgeregnet wird oder mit dem obligatorischen „Wacköööön“-Schrei zum Weiterfeiern animiert wird.
- GUTER ZELTPLATZ: Dafür lohnt sich eine frühe Anreise. Denn wer am Ende nur noch einen Platz am Zaun findet, muss mit dem Wissen leben können, dass hinter der dünnen Faser der Zeltwand ein beträchtlicher Teil der übrigen Camper eilig seine Notdurft verrichtet, was der morastige Boden mit zunehmend wabriger Konsistenz quittiert. Wohl dem, der sein Zelt gut imprägniert hat.
- GUMMISTIEFEL: Wacken heißt Regen und Schlammschlacht. Das sagen zumindest die, die das Festival schon mehrfach besucht haben. Und weil das Dorf Wacken von morastigen Wiesen umgeben ist, wird das Laufen auf dem Festivalgelände dank 75 000 Besuchern auch ohne starken Regen schnell zur Schlitterpartie. Fast muss man zur Wathose raten, einer bei Fliegenfischern beliebten Kombination aus Gummi-Latzhose und Stiefeln. Der Nachteil: Wenn im Sommermonat August dann doch einmal die Sonne scheint, wird das Binnenklima im Festival-Anzug schnell subtropisch. Aber damit rechnet in Wacken im hohen Norden sowieso niemand.
- OHRSTÖPSEL: Wer vorhat, in Zukunft weitere Konzerte zu besuchen, tut gut daran, sie einzusetzen. Denn bei Lautstärken bis 120 Dezibel vor den Bühnen – und so laut wird es beim Wacken-Festival regelmäßig – könnte beim nächsten Festival sonst ein Hörgerät benötigen. Wer nicht ganz auf das pure Lärm-Erlebnis verzichten will, fährt mit dosiertem Gehörschutz-Einsatz immer noch besser als ganz ohne.