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Kommentar Angela Merkel war eine Kanzlerin ohne eigene Agenda

Einen klaren Kurs hatte Angela Merkel nie, aber ein gutes Gespür für Untiefen und eine ruhige Hand in stürmischer See.

Aktualisiert: 02.12.2021, 19:33
Alois Kösters
Alois Kösters Foto: Schlicht

Ich werde in meiner Regierungszeit die Ausgaben des Staates um 70 Prozent erhöhen. Ich werde einige Milliarden Euro ausgeben, um noch schneller aus der Atomkraft auszusteigen als Rot-Grün. Ich werde für den freieren Zuzug von Migranten und Flüchtlingen aus aller Welt sorgen. Wir müssen für die Schulden der EU bürgen.

Wir werden nach links rücken

Die Ehe für alle kommt. Wir werden insgesamt nach links rücken und unsere Wähler am rechten Rand anderen überlassen: Mit dieser Bewerbungsrede wäre Angela Merkel niemals Kanzlerkandidatin der CDU geworden. Tatsächlich hatte sie nie eine eigene Agenda. Sie hat reagiert. Krisenbewältigung gilt als ihr Verdienst.

SPD übernimmt ein reformbedürftiges Land

Fest steht, die Deutschen haben ihr mehrheitlich vertraut und die CDU ist ihr deshalb gefolgt, obwohl es viel politisches Kapital gekostet hat. Und wie nach den Langzeitregierungen von Konrad Adenauer oder Helmut Kohl: Die SPD übernimmt wieder einmal ein dringend reformbedürftiges Land.