Kommentar Blutige Hände schütteln

Viel zu spät verpflichtet die Bundesregierung und EU Gasspeicher-Besitzer dazu, Vorräte zu bilden. Es war kein Zufall, dass Speicher leer waren, als das Morden in der Ukraine begonnen hat.

Aktualisiert: 23.03.2022, 06:56
Alois Kösters
Alois Kösters Schlicht

Nur die Grünen haben davor gewarnt, sich ganz von russischem Gas abhängig zu machen. Ausgerechnet Robert Habeck (Die Grünen) muss jetzt die Suppe auslöffeln und sich fürs Händeschütteln mit autoritären Herrschern kritisieren lassen. Ein Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte mit den blutigen Händen Wladimir Putins nie ein Problem. Er hat sich noch 2015 für den Verkauf deutscher Gasspeicher an Gazprom eingesetzt.

SPD von Gazprom durchlobbyiert

Und er sah auch keine Notwendigkeit, die neuen Besitzer gesetzlich zur Speicherung zu verpflichten. Die SPD war derart von Gazprom durchlobbyiert, dass die Versorgungs-Sicherheit Deutschlands keine Rolle mehr spielte. Ergebnis: Als das Morden in der Ukraine losging, hatte der russische Staatskonzern den größten deutschen Gasspeicher in Rheden nur zu gut vier Prozent befüllt.

Habeck arbeitet für deutsche Interessen

Jetzt wird das Wirtschaftsministerium die Speicherpflicht einführen. Die EU folgt dem Beispiel. Anders als seine Vorgänger arbeitet Habeck für deutsche Interessen.