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Gericht Liebesbriefe in der JVA

Geheime Liebesbotschaften in der JVA Hameln führen zu einer Verhandlung im Amtsgericht.

06.04.2018, 13:02

Hameln (dpa) l Eine Mitarbeiterin der Jugendanstalt Hameln hat mit einem jungen Häftling geheime Liebesbriefe ausgetauscht. Möglicherweise drohen ihr nun disziplinarische Konsequenzen. Das Verfahren laufe momentan noch, teilte das niedersächsische Justizministerium am Freitag (6. April) mit. Nach Medienberichten hatten sich die 41-jährige Justizmitarbeiterin und der 22-jährige Häftling wiederholt Briefe geschrieben, in denen sie verbale Zärtlichkeiten austauschten.

Für den jungen Häftling endete die Liebesbrief-Affäre vor dem Amtsgericht Hameln. In seinem letzten Schreiben, das bei einer anstaltsinternen Postkontrolle abgefangen wurde, war von Romantik und Zuneigung nämlich keine Rede mehr. Stattdessen habe der 22-Jährige versucht, die JVA-Mitarbeiterin zu erpressen, sagte Gerichtssprecherin Sabine Quak am Freitag. Der junge Mann habe gedroht, die Brief-Affäre der Anstaltsleitung zu offenbaren, wenn sie ihm nicht ein Privat-Paket in die Anstalt schleuse. In der Zelle des Häftlings wurden bei einer anschließenden Durchsuchung dann die Liebesbriefe sichergestellt.

Der Mann, dem versuchte Nötigung vorgeworfen wird, habe die Vorwürfe am ersten Prozesstag gestanden, so Quak. Der 22-Jährige soll inzwischen in eine andere Anstalt verlegt worden sein. Das Urteil gegen ihn soll Mitte April verkündet werden.