Redezeit im Bundestag - die "Berliner Stunde"
Die Redezeit im Bundestag ist für Abgeordnete ein knappes Gut. Sie wird für jede Wahlperiode für längere Debatten nach einem festen Schlüssel auf die Fraktionen verteilt - auf die Minute genau und entsprechend der Stärke im Parlament.
Dieser Schlüssel wird "Berliner Stunde" genannt, was trotz des Namens aber keine Erfindung der Hauptstädter ist. Zu Zeiten, da Bonn alleiniger Regierungssitz war, wurde die Gesamtredezeit "Bonner Stunde" genannt. Sie betrug da auch mehr als 60 Minuten.
Aktuell haben bei einer Gesamtredezeit von 60 Minuten die Unionsparteien 23 Minuten Redezeit, die SPD 14, die Liberalen 9 sowie Grüne und Linke jeweils 7 Minuten. Welcher Abgeordnete zu einem bestimmten Thema reden darf, entscheiden in der Regel die Parlamentarischen Geschäftsführer der Fraktionen.
Reden von Mitgliedern der Bundesregierung und des Bundesrates werden auf die Redezeit der entsprechenden Fraktion angerechnet.
Für die "Aktuelle Stunde" stehen den Koalitionsfraktionen vier Redner zu, der SPD drei, der FDP zwei sowie der Linken und den Grünen je ein Redner. Der jeweilige Antragsteller erhält zusätzlich einen Redner. (dpa)