Uwe Tiedemann zum Urteil im Fuentes-Prozess: Dopingsünder die Gewinner
Im größten Dopingskandal der spanischen Sportgeschichte ist der Hauptangeklagte, Dopingarzt Eufemiano Fuentes, glimpflich davongekommen - wenngleich ihn das vierjährige Berufsverbot hart treffen dürfte. Viel schlimmer aber ist die Entscheidung, dass die bei ihm beschlagnahmten 200 Blutbeutel vernichtet werden sollen.
Eine Verfolgung von Dopingsündern, speziell aus der Radsportszene, wäre dann nicht mehr möglich. Eine schallende Ohrfeige für all diejenigen, die Leistungsmanipulationen den Kampf angesagt haben.
Begründet wird die Maßnahme damit, die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen zu schützen. Es drängt sich aber der Verdacht auf, dass mehr dahintersteckt, zumal auch Fußballstars auf Fuentes Liste stehen sollen. Haben staatliche Organisationen ihre Hand im Spiel und wollen verhindern, dass der Skandal ganz andere Dimensionen erreicht? Nur eine erfolgreiche Klage gegen das Urteil kann den schwersten Rückschlag gegen den Dopingsumpf noch verhindern.