Weihnachten Warum das Christkind immer ein Mädchen ist
Das Nürnberger Christkind wird seit langem als Frau gesehen. Das geht auf Maria und die Heilige Lucia zurück.
Nürnberg (dpa) l Das Nürnberger Christkind verkörpert seit jeher eine junge Frau - für Jungs scheint das Ehrenamt tabu zu sein. Die eherne Tradition erklärt Susanne Randel von der Stadt Nürnberg mit der Zeit der Reformation. Das Christkind als gabenbringendes Wesen gehe auf Martin Luther zurück. Der große Reformator habe in Abkehr von der katholischen Heiligenverehrung im Jahr 1545 seine Kinder an Weihnachten vom Heiligen Christ beschenken lassen und nicht länger vom Heiligen Nikolaus, sagt Randel unter Berufung auf die Chronistin Annamaria Bäckel.
Im Zuge der Reformation wurde die Kinderbescherung an Weihnachten immer wichtiger - und damit vor allem in protestantischen Regionen die Rolle des Christkinds.
Das Jesuskind in der Krippe wich aber einer erwachsenen Figur, die wie zuvor der Nikolaus den Kindern gegenüber auch eine mahnende Aufgabe hatte. Sie übernahm Merkmale des Verkündigungsengels und der Heiligen Lucia. Auch die weiblichen Elemente der Maria sind eingegangen, erklärt Volkskundlerin Susanne von Goessel-Steinmann. Daher erscheine das Christkind immer als mädchenhafte Figur. Dieser Erklärung schließe sich auch offiziell die Stadt Nürnberg an, betont Randel.