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Elektromobilität Zulieferer gehen in die Offensive

Die Automobilzulieferindustrie in Sachsen-Anhalt, will ihr Netzwerk im eigenen Land stärken. Elektro-Autos stehen im Fokus.

Von Regina Urbat 10.11.2017, 00:01

Ilsenburg l Was wird, wenn der Verbrennungsmotor out ist? Fakt ist, die Antriebstechnik ist im Wandel. Durch die zunehmende Etablierung der E-Mobilität stehen Unternehmen der Automobilzulieferindustrie, die in Sachsen-Anhalt eine tragende Säule des Arbeitsmarktes ist, vor einer enormen Herausforderung. „Zahlreiche Betriebe rühren sich in unserem Land, sie sind am Ball“, sagt Jürgen Ude, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung.

Nur, viele Zulieferer, die im Cluster Mahreg Automotive zusammenarbeiten, „wissen oftmals zu wenig voneinander“. Aus diesem Grund hat Ude gemeinsam mit Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) das Pilotprojekt Leitmarkttreffen „Mobilität“ ins Leben gerufen. Mit Erfolg, wie die erste Zusammenkunft am Mittwochabend in Ilsenburg bei Thyssenkrupp zeigte.

15 Unternehmen und Institutionen der Branche führten einen „offenen und konstruktiven Austausch, den die Politik“, so Willingmann, „gern begleitet“. Zu den ersten Festlegungen in der Harzstadt Ilsenburg gehörte, dass nach der Fortsetzung des Leitmarkttreffens im Februar eine Zukunftskonferenz im Frühjahr stattfinden soll. „Wir wollen zeigen, welche Leistungen in Sachsen-Anhalt stecken“, sagt Ude. Bestes Beispiel sei für ihn Thyssenkrupp. Der Automobilzulieferer gehe offensiv mit der Herausforderung um und hat sich bereits im Markt der E-Mobilität etabliert.

Für den Gastgeber selbst war es „eine sehr gelungene Veranstaltung“, so die beiden Geschäftsführer Mario Gropp und Michael Kittel. Es sei gelungen, so Kittel weiter, Thyssenkrupp als einer der weltweit größten Nockenwellenhersteller im eigenen Land bei anderen Branchenvertretern und der Politik bekannter zu machen. Während des Rundgangs stellten sie die moderne, hochautomatisierte und komplexe Fertigung von Nockenwellen für Verbrennungsmotoren vor. Außerdem wurde die Rotorwelle für Elektromotoren präsentiert, die in Ilsenburg entwickelt und im Werk in Chemnitz produziert wird.

Positiv beeindruckt, so Detlef Mlynek von Symacon in Barleben, sei er von dem hochmotivierten Team, das hinter dem Erfolg steht. Ein weiterer Austausch, sagten mehrere Teilnehmer, sei erwünscht. Denn, wie auch Mario Gropp feststellte: „Es ist gut zu wissen, dass alle Zulieferer im Land ähnliche Herausforderungen haben.“

Die Schwerpunkte seien Zukunftstechnologien, aber auch Fachkräftemangel und Qualifizierung. „Wenn wir unsere Ressourcen, auch unter Einbindung unserer Hochschulen, im Land bündeln, werden am Ende sicher alle partizipieren.“ Erfolg sei in Zukunft nur mit sehr gut ausgebildeten und hochmotivierten Mitarbeitern möglich. Unseren Beitrag dazu leisten wir gern“, unterstreicht der Ilsenburger.