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Debatte Wetterdienst wegen Trump-Prognose erpresst?

US-Handelsminister Wilbur Ross steht nach dem „Sharpie-Gate“ unter Druck. Hat er den staatlichen Wetterdienst der USA erpresst?

10.09.2019, 23:01

Washington (jo) l Gegen US-Handelsminister Wilbur Ross sind Rücktrittsforderungen laut geworden. Er soll den staatlichen Wetterdienst „Noaa“ erpresst haben, eine Sturm-Prognose von US-Präsident Donald Trump nachträglich zu rechtfertigen.

Hintergrund sind Äußerungen Trumps zum Verlauf von Hurrikan „Dorian“. Der US-Präsident hatte gewarnt, dass das Unwetter auch Alabama treffen würde. Dazu präsentierte er eine Wetterkarte, in der der Hurrikan-Verlauf per Marker-Stift (engl: Sharpie) auf den US-Bundesstaat erweitert worden war. Da dies den offiziellen Aussagen des Wetterdienstes komplett widersprach, war das „Sharpie-Gate“ geboren.

Laut einem Bericht der „New York Times“, die sich auf drei ungenannte Offizielle beruft, soll Trumps Handelsminister Ross daraufhin der Führungsspitze des staatlichen Wetterdienstes gedroht haben, dass „Köpfe rollen“ werden, sollte die dem Präsidenten widersprechenden Prognosen nicht abgeschwächt werden. Nur Stunden nach der Intervention korrigierte „Noaa“ in einer offiziellen Stellungnahme seine Angaben und gab somit Präsident Trump Recht.

Unter anderem der Chef der Umweltorganisation „Sierra Club“, Michael Brune, forderte jetzt den Rücktritt von Ross. Aber ist der Handelsminister selbst auf die Idee gekommen oder hat der als aufbrausend bekannte Trump selbst ein Donnerwetter losgetreten?

Auf in einem zweiten Fall steht der US-Präsident in keinem guten Licht. US-Geheimdienste haben US-Medienberichten zufolge vor zwei Jahren einen wichtigen Informanten aus russischen Regierungskreisen abgezogen, aus Sorge, er könnte enttarnt werden. Wie CNN berichtete, bestand die Befürchtung, US-Präsident Trump und seine Regierung könnten den Spion durch ihren fahrlässigen Umgang mit Geheimdienstinformationen in Gefahr bringen.

US-Medien berichteten, der Spion habe Informationen über die zentrale Rolle des russischen Präsidenten Wladimir Putin bei der mutmaßlichen Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf 2016 geliefert. CNN zufolge stand der Mann in unmittelbarem Kontakt mit Putin, arbeitete jahrzehntelang für den US-Geheimdienst CIA.