Kälteeinbruch Insel Juist vom Schiffsverkehr abgeschnitten
Wegen Niedrigwasser und Eisgang können Fähren die ostfriesische Insel nicht erreichen. Bewohner reagieren gelassen - es gab härtere Zeiten.
Juist (dpa) l Die ostfriesische Insel Juist ist bereits seit Donnerstag vom Schiffsverkehr abgeschnitten. Für Fähren ist wegen Niedrigwassers und Eisgang kein Durchkommen mehr. Das soll auch noch bis einschließlich Montag so bleiben. Kein Problem für die Insel mit rund 1500 Bewohnern: Die Geschäfte haben vorgesorgt und die Lager gefüllt. "Die paar Tage machen uns nicht nervös, wir sind ganz gelassen", sagte Lebensmittelhändler Norbert Gillet auf Juist.
Gillet hat schon ganz andere Zeiten erlebt: "Im Winter 1997 kam sieben Wochen kein Schiff und vier Wochen kein Flugzeug." Mit Pferd und Wagen sei er damals zum Flugplatz rausgefahren, wenn Nachschub kam. Die Kutschpferde sind auch jetzt für den Wintereinsatz besonders gerüstet: Spezielle Stolle an den Hufeisen sollen ein Ausrutschen verhindern.
Nur per Flugzeug kommen derzeit Touristen auf die Insel. Das letzte Frachtschiff von Norddeich am Festland hat am Mittwoch elf Tonnen an Gütern gebracht. "Das volle Programm ist am Lager" sagte Gillet. Von Toilettenpapier über Molkereiprodukte ist alles dabei, sogar ein Vorrat an Wodka.