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Silvester Angriffe auf Polizei und Feuerwehr

In Leipzig-Connewitz gab es in der Silvesternacht eine Attacke auf Polizisten. In Berlin wurde ein Rettungswagen mit Schusswaffen bedroht.

01.01.2018, 16:21

Berlin (dpa) l In mehreren Städten ist es rund um Silvesterfeiern zu Angriffen auf Polizisten und Feuerwehrleuten gekommen. In Leipzig griffen etwa 40 bis 50 Randalierer Polizisten mit Böllern und Steinen an, die Beamten setzten Wasserwerfer ein. Auch in Berlin wurden Polizisten mit Flaschen beworfen. In Bremen wurden Polizeieamte am Bahnhofsplatz mit Pyrotechnik beschossen.

Die Besatzung eines Rettungswagens der Berliner Feuerwehr ist am Neujahrsmorgen von Unbekannten in Mitte mit Schusswaffen bedroht worden. Die Polizei hat anschließend zwei scharfe Waffen sichergestellt. Im Stadtteil Lichtenrade wurde ein Feuerwehrmann bei einem Einsatz durch einen Faustschlag ins Gesicht verletzt, in Charlottenburg erlitt ein weiterer Kollege Verletzungen durch einen Feuerwerkskörper. Die Feuerwehr nannte am Morgen die Zahl von acht Angriffen auf Einsatzkräfte und 57 Angriffen auf Einsatzfahrzeuge mit erheblichen Sachschäden.

Dies mache „sehr nachdenklich und betroffen“, ließ die Feuerwehrleitung mitteilen, die es in der Silvesternacht auf 1218 Einsätzen brachte, davon allein 380 Löscheinsätze. Bei der größten Silvesterfeier Deutschlands rund um das Brandenburger Tor mussten etwa eine Dreiviertelstunde vor Mitternacht Zugänge komplett geschlossen werden. Die Organisatoren bezifferten die Zahl der Menschen auf der knapp zwei Kilometer langen Partymeile auf „mehrere hunderttausend“. Die Feier sei „im Großen und Ganzen störungsfrei“ verlaufen. Zu der Partymeile zählte dieses Jahr eine speziell für Frauen eingerichtete Schutzzone, die sogenannte „Women‘s Safety Area“.

Nach Angaben der Veranstalter wurde sie im Lauf der Silvesternacht von vier Frauen aufgesucht. Es wurden 13 Anzeigen wegen sexueller Übergriffe erstattet, zumeist wegen „Beleidigung auf sexueller Grundlage“. Sieben Tatverdächtige konnten demnach festgenommen werden. Die Kölner Polizei erklärte am Montag, sie habe ihr Sicherheitskonzept „konsequent umgesetzt“. Bis 3 Uhr seien neun Ermittlungen wegen Sexualdelikten eingeleitet worden, in drei Fällen seien die Verdächtigen noch am Tatort gestellt worden. In Hamburg wurde der Polizei zufolge nur eine Sexualstraftat im öffentlichen Raum gemeldet: Zwei junge Frauen seien von mehreren jungen Männern bedrängt worden. Im Rahmen der Fahndung habe ein 20 Jahre alter Syrer gestellt werden können.

Die Polizei im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen ist bis 6 Uhr morgens zu mehr als 4300 Einsätzen gerufen worden, rund 500 mehr als 2017. In Sachsen-Anhalt verlief die Silvesternacht aus Polizeisicht weitgehend ruhig. In Neugattersleben (Salzlandkreis) schoss jedoch ein Anwohner auf Feiernde.

Eine traurige Silvesterbilanz zog die Polizei in Brandenburg. In Kleinmachnow kam ein 19-Jähriger ums Leben, der einen selbst gebastelten Sprengkörper gezündet hatte. In Gusow-Platkow nördlich von Frankfurt an der Oder starb ein 35-Jähriger, der ein Feuerwerk in seinem Garten abfeuerte. Der Elfjährige wurde nahe Rheinsberg durch einen sogenannten Polenböller schwer im Gesicht verletzt, der aus einer Gruppe von Jugendlichen geworfen wurde.

Hier geht es zum Kommentar von Alois Kösters zu Strafen nach Übergriffen auf Polizei und Rettungskräfte.