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Rüstung Chinas will "Weltklasse-Armee"

Am 90. Jahrestag der Gründung der Volksbefreiungsarmee demonstriert China seine Macht. Der Präsident will eine qulifizierte Hochrüstung.

01.08.2017, 23:01

Peking (dpa) l Chinas Präsident Xi Jinping hat zu einer raschen Modernisierung der Streitkräfte des Landes aufgerufen. Reformen müssten beschleunigt und eine „Armee von Weltklasse“ aufgebaut werden, sagte der Staatschef am Dienstag anlässlich des 90. Gründungstages der Volksbefreiungsarmee. Stag- nation solle „um jeden Preis“ verhindert werden. Das Militär müsse in der Lage sein, einen Krieg zu führen, wenn „Partei und Volk es braucht“.

Um die zunehmende militärische Stärke der zweitgrößten Volkswirtschaft zu demons-trieren, hatte Xi Jinping bereits am Wochenende im Tarnanzug eine gewaltige Militärparade mit 12.000 Soldaten und Hunderten gepanzerten Fahrzeugen und Kampfflugzeugen abgenommen. Es war das erste Mal, dass China eine Parade anlässlich des Gründungstages der Volksbefreiungsarmee am 1. August ausrichtete.

Experten sahen in den markigen Worten des Präsidenten rund um den Armee-Geburtstag auch eine Machtdemons-tration gegenüber den USA und Nachbarstaaten, mit denen China im Ost- und Südchinesischen Meer um Inseln und Territorien streitet. Wegen neu entfachter Grenzstreitigkeiten ist auch das Verhältnis zwischen China und Indien seit Wochen angespannt.

Das chinesische Volk schätze den Frieden, jedoch werde es China „niemals erlauben, dass irgendjemand einen Teil des chinesischen Territoriums aus dem Land trennt“, sagte Xi Jinping am Dienstag während seiner etwa einstündigen Rede in der Großen Halle des Volkes in Peking. China sei in der Lage, jeden Eindringling zu bezwingen. Auch rief der Präsident die Armee zu bedingungsloser Loyalität auf.

„Mit der überraschend angesetzten Militärparade am Wochenende wollte Xi Jinping eine Botschaft an das einheimische und das ausländische Publikum senden“, sagte Nabil Alsabah vom China-Instiut Merics in Berlin. Den Chinesen sollte demnach demons-triert werden, dass ihre Armee auch über die Grenzen Chinas hinaus Macht ausstrahlt.

Außenpolitisch sollten Pekings regionale Widersacher zu mehr Vorsicht im Umgang mit einem erstarkten China gemahnt werden. „Die territorialen Streitigkeiten im Ost- und Südchinesischen Meer spielen bei Pekings strategischem Kalkül eine immense Rolle“, hieß es.