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Zeitungskampagne Donald Trump, das Opfer

Mit ihrer konzertierten Aktion gegen Donald Trump haben US-Zeitungen ein Zeichen gesetzt. Die Kampagne könnte Trump aber auch nutzen.

Von Michael Bock 16.08.2018, 22:10

Die Kampagne von US-Zeitungen für die Pressefreiheit ist ein zweischneidiges Schwert. Die Aktion ist gegen einen Donald Trump gerichtet, der ihm nicht genehme Medien auf übelste Weise attackiert. Journalisten, die seine Politik nicht unterstützen, bezeichnet er als „Feinde des Volkes“. Eine kritische Presse, die das Agieren der Mächtigen kon­trolliert, gehört zu den Grundfesten einer Demokratie. Diesen Pfeiler versucht Trump im Stil eines Diktators zu untergraben. Insofern ist die Kampagne der Zeitungen ein starkes Signal. Einerseits.

Andererseits ist es möglich, dass der Schuss nach hinten losgeht. Diese Aktion könnte Trump sogar nutzen. Er kann sich als Märtyrer, als Opfer eines Medienkartells aufspielen. Seine Anhänger werden zusammenrücken. Und: Wie passt es zur Rolle unabhängiger Medien, sich für politische Kampagnen einspannen zu lassen? Missstände aufdecken, Lügen enttarnen. Kritisch-fair, sauber recherchiert – so können Medien Trump mehr entlarven als mit einer solchen Kampagne.

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