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Aufgespießt Der Stern von Marbach-West

Wie eine Panne der Deutschen Bahn für eine fast dreijährige Beleuchtung sorgte

Von Andreas Satzke 24.12.2015, 00:01

Magdeburg l Die Bahn hat mal wieder Verspätung und blöderweise war der verpasste Anschlusszug der letzte an diesem Abend. Oder es wird einfach komplett gestreikt, soll ja auch vorkommen.

Wem das im baden-würtembergischen Marbach-West passiert, der hat Glück im Unglück. Dort leuchten seit 2013 insgesamt 14 Lampen Tag und Nacht. Klingt nett. Ist aber so nicht vorgesehen. Grund dafür sind verschmolzene Kontakte im Stromkasten, die die Bahn einfach nicht repariert bekommt. Durch die fast dreijährige, durchgehende Beleuchtung sind knapp 1500 Euro Extrakosten entstanden. Aber die Bahn hat damit immerhin den beeindruckenden Beweis erbracht, dass es Lampen gibt, die ohne zu flackern dauerbrennen.

Das soll sich Anfang 2016 trotzdem ändern, dann soll die komplette Beleuchtung erneuert werden. Warum erst so spät, fragt man sich da. Vielleicht will die Deutsche Bahn ja einfach noch ein bisschen Licht in die dunkle Jahreszeit bringen, ein wenig Leuchten in der Weihnachtszeit.

Und wenn es in diesem Monat mehr Menschen in Richtung des Bahnhofs in Marbach-West getrieben hat, dann waren das ja vielleicht die Erleuchtung suchenden Weisen. Die einfach dem „Stern“ von Marbach-West gefolgt sind. Der in Bethlehem hat es vor mehr als 2000 Jahren schließlich auch geschafft, für riesiges Aufsehen zu sorgen.

Bleibt nur zu hoffen, dass auf dem Bahnhof nicht auch noch ein Kind das Licht der Welt erblicken muss. Wobei – genug Licht wäre ja vorhanden.