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Aufgespießt Einstiegsdroge Schnapspraline

Eine Mutter hat sich konsequent gegen eine Familien-Intrige gewehrt.

Von Elisa Sowieja 30.12.2015, 00:01

Landshut l Wie niederträchtig Familien-Intrigen sein können, wissen wir spätestens seit „Dallas“. Wenn aber eine Oma im beschaulichen Landshut die Nerven hat, eine solche ausgerechnet zu Weihnachten zu spinnen, dann dürften selbst Sympathisanten von J.  R.  Ewing erschaudern.

Da bringt es diese Person doch eiskalt fertig, ihrem unschuldigen Enkel, zarte elf Jahre alt, eine Packung Schnaps­pralinen zu schenken! Warum drückt sie ihm nicht gleich eine Dose mit Haschkeksen in die Hand?! Schließlich ist nicht nur in Polizeikreisen die Bedeutung der Schnapspraline als Einstiegsdroge bekannt. Auf Schulhöfen wird sie sogar regelmäßig getauscht. Gängiger Kurs: eine Packung Mon Chérie für zwei Stullen mit Bärchenwurst und ein Knoppers.

Das Motiv der Intrigantin lässt sich nur vermuten. Womöglich wollte sie sich an ihrer Familie rächen, weil die ihr zu Weihnachten Jahr für Jahr eine widerlich stinkende Fußcreme schenkt. Die Mutter des armen Jungen hat jedenfalls das einzig Richtige getan: Sie ging sofort zur Polizei. Um Untersuchungshaft kam die Alk-Oma zwar herum. Dafür griffen die Beamten mit mahnenden Worten durch. Wenn ihr das keine Lehre war. Und wehe, sie versucht es bei der nächsten Erkältung des Kleinen mit Hustensaft.