1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Die Angst vor dem virtuellen Tod

Aufgespiesst Die Angst vor dem virtuellen Tod

Innerhalb von wenigen Tagen weilten mehr als zwei Millionen Facebook-Nutzer nicht mehr unter den Lebenden. Zum Spott der Mitglieder.

Von Axel Ehrlich 15.11.2016, 00:01

Silicon Valley l An alle, die auf Facebook aktiv sind: Wenn Sie das hier lesen können, sind Sie am Leben. Wenn nicht – dann wird es komplizierter. Hier kommt ein Erklärungsversuch: Das größte soziale Netzwerk der Welt (knapp 1,8 Milliarden Nutzer) hat in den vergangenen Tagen kurzerhand über zwei Millionen seiner Mitglieder mal eben für tot erklärt. An deren Profil prangte auf einmal eine Trauerschleife.

Grund für das elektronische Schnell-Begräbnis war wohl ein Software-Fehler. Und/oder eine eigentlich gut gemeinte Aktion - in der Vergangenheit hatten sich immer wieder Nutzer beschwert, dass sie die Aufforderung bekamen, ihren Bekannten zum Geburtstag zu gratulieren - obwohl die längst verstorben waren.

Beim Versuch, den Bestand an lebenden und toten Mitgliedern endlich mal auf den aktuellen Stand zu bringen, passierte also der Fehler, der zahlreiche quicklebendige Facebooker ins Jenseits verfrachtete. Darunter auch einen gewissen Mark Zuckerberg (32), den eigenen Chef. „Wir hoffen, die Menschen, die Mark lieben, finden Trost in den Dingen, die hier geteilt werden, um an ihn zu erinnern und sein Leben zu feiern“, stand da im Profil des Facebook-Gründers.

Für eine offizielle Stellungnahme war bei Facebook erstmal niemand zu erreichen - das Netz spottete schon, die seien dort wohl alle tot. Als Lehre aus dieser Geschichte sei hier folgendes Bonmot sinngemäß angeführt: „Glaube nicht alles, was im Internet steht.“ Leonardo da Vinci (1452 bis 1519).