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Aufgespießt Radiosender rettet Schafe

In Thüringen hat ein Schäfer eine Geheimwaffe gegen Wölfe entdeckt

Von Axel Ehrlich 04.10.2017, 01:01

Gotha l Herdenschutzhunde, Elektrozäune, Wolfsbeauftragte. Und der immerwährende, nervenraubende Streit zwischen Landwirten und Naturschützern. Aufwand, Kosten und vor allem jede Menge negative Energie – alles wegen der Wölfe, die doch nur ab und zu ein leckeres Schaf verspeisen wollen.

Jetzt ist aber Schluss mit ärgerlich. Thüringen macht vor, wie das geht. Schäfer Alf Schmidt aus Gotha hängte an die Bäume rund um seine Schafweide einfach sieben Duschradios (Kosten pro Exemplar knapp 50 Euro). Die kleinen Geräte sind wasserfest und mehrere hundert Meter weit zu hören.

Schäfer Schmidt experimentiert noch mit der Soundkulisse. Den besten Abschreckungseffekt hat er nach eigenen Angaben bisher mit dem Hitsender Antenne Thüringen erzielt. Seit das hier im Wald läuft, hat sich jedenfalls kein Wolf mehr blicken lassen.

Ob die Musik die Wölfe fernhält oder sie einfach nur in eine besonders friedliche Stimmung versetzt ist allerdings noch nicht erforscht. Darum kann sich die Wissenschaft bitteschön später kümmern. Jetzt kommt es erstmal auf Taten an.

Also, Sachsen-Anhalt, bitte nachmachen. Bleibt nur zu klären, ob sich die Wölfe hierzulande mangels der erprobten Antiwolfs-Welle Antenne Thüringen eher von MDR oder Radio Brocken abschrecken lassen. Ob sie durch SAW oder Rockland besonders friedlich, vielleicht sogar fast vegetarisch werden. Und wer dafür zuständig ist, alle einhundert Stunden an zig im Land verteilten Duschradios die Batterien zu erneuern.