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Aufgespießt Senioren besiegen Glücksspiel-Verderber

Eine Glücksspiel-Hölle kann auch clever getarnt werden, wie das Beispiel einer Bingo-Runde in einem Kölner Seniorenzentrum zeigt.

Von Axel Ehrlich 17.01.2018, 00:01

Köln l Im Kampf gegen das illegale Glücksspiel haben die Behörden einen Riesen-Coup gelandet. Jahrelang blühte in der als Seniorenzentrum getarnten Spielhölle in Köln das Laster – in Form der wöchentlichen Bingo-Runde. Hier ging es um horrende Einsätze von weit über 50 Cent – in Extremfällen sogar einem ganzen Euro. Die abgebrühten Zocker gaben sich als harmlose Rentner aus, die sich jede Woche auf ein wenig Abwechslung freuten. Dabei war das alles höchst ungesetzlich und ein Verstoß gegen den Glücksspiel-Staatsvertrag – wie ein eifriger Rechnungsprüfer eher zufällig herausfand.

Das zuständige Amt reagierte knallhart und machte die Lasterhöhle umgehend dicht ... Okay, der letzte Satz stimmt nicht so ganz. Die Leitung der Spielhölle, ähm, des Seniorenzentrums stoppte die Bingo-Runden sofort. Aus Angst vor der Härte des Gesetzes. Ein bisschen aus Mitleid mit den gebeutelten Rentnern erteilte das Ordnungsamt jezt unbürokratisch eine Sondergenehmigung. Ab sofort darf weitergezockt werden. Bingo! Was so ein bisschen Tarnung doch ausmacht.