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Genforschung "Gen-Babys": Manuskripte des Genforschers

Ein Jahr nach der Geburt der genmanipulierten Babys in China haben Experten die Manuskripte des Forschers durchgesehen.

04.12.2019, 15:05

Berlin (dpa) l Gut ein Jahr nach der Geburt der ersten genmanipulierten Babys in China zweifeln Experten den Erfolg des umstrittenen Eingriffs an. Sie hatten Manuskripte des verantwortlichen Forschers He Jiankui durchgesehen, die das Magazin "MIT Technology Review" am 3.Dezember in Teilen veröffentlicht hatte.

Diese belegten, dass He Jiankui mit seinem Vorgehen zahlreiche ethische und wissenschaftliche Normen verletzt habe. Die Manipulationen, die die beiden Babys vor einer Ansteckung mit HIV schützen sollten, seien zudem vermutlich nicht in beabsichtigter Weise erfolgreich gewesen.

He Jiankui hatte im November 2018 die Geburt der Zwillingsmädchen "Lulu" und "Nana" auf der Video-Plattform "Youtube" bekanntgegeben. Der Forscher gab an, ihr Erbgut mit Hilfe der Genschere Crispr/Cas9 so manipuliert zu haben, dass sie vor einer Ansteckung mit HIV geschützt sind. Sein Vorgehen rief in der Fachwelt und der Öffentlichkeit große Empörung hervor. He verschwand kurz darauf aus der Öffentlichkeit, es ist heute unklar, wo er sich befindet. Ebenso unklar ist, wie es den beiden Mädchen geht.